Besonders aggressives Verhalten von Verbrenner-Fahrern gegenüber Tesla? Diskussion im Netz
Manche Autofahrer verhalten sich im Straßenverkehr rücksichtslos. Ob Tesla-Fahrer dabei besonders oft zur Zielscheibe werden, wird im Netz diskutiert.
Stuttgart/Austin - E-Autos setzen sich zwar immer mehr gegen die altgedienten Verbrenner durch, es gibt aber noch immer viele Autofahrer, die den batterieelektrischen Modellen nichts abgewinnen können. Starmoderator Jeremy Clarkson will niemals ein E-Auto und erklärte, „ich werde Benziner fahren, bis ich sterbe“. Gerade der fehlende Motorensound ist für viele ein Ausschlusskriterium, ein Tesla-Fahrer stieg deshalb nach sechs Monaten wieder auf einen Verbrenner um. Die Ablehnung einer Technologie, aus welchen Gründen auch immer, ist das Eine. Diese Ablehnung aber im Straßenverkehr zu demonstrieren, ist eine ganz andere Geschichte.
Die etablierten europäischen Autohersteller setzen ihren Fokus allesamt zwar ebenfalls auf die E-Mobilität, als Aushängeschild gilt allerdings das US-Unternehmen Tesla. Der Konzern von Tech-Visionär Elon Musk wurde allein deshalb gegründet, E-Autos für jedermann zu ermöglichen. In der Facebook-Gruppe „TESLA Model Y“ wird deshalb diskutiert, ob es Verbrenner-Fahrer ganz besonders auf E-Autos der US-Marke abgesehen haben. Dass es solche Vorfälle ohne Zweifel gibt, hielt beispielsweise eine Tesla-Cam fest. Die Aufnahmen zeigten, wie ein Pick-up-Fahrer einen Tesla-Fahrer mit Getränkedosen bewirft. Aber ist ein solches Verhalten Zufall oder hat es Methode?
Tesla im Fadenkreuz von Verbrenner-Fahrern? Verschiedene Ansichten im Netz
„Habe den Eindruck, dass viele Verbrenner-Fahrer gegenüber Tesla besonders aggressiv fahren“, schreibt ein Nutzer in der Facebook-Gruppe und fügt Beispiele wie zu dichtes Auffahren oder die Lichthupe auf der Autobahn auf. „Kennt ihr das auch?“ Dass Fahrer von leistungsstarken Verbrenner-Autos sich elektrischen Modellen überlegen fühlen, ist nichts Neues. Dass das aber auch schnell in die Hose gehen kann, zeigt ein Clip, der demonstriert, wie ein E-Auto von Tesla sogar einen Lamborghini Huracán an einer Ampel abzieht. Auf langen Strecken haben die elektrischen Modelle, deren Höchstgeschwindigkeit elektrisch begrenzt wird, gegen einen Supersportwagen aber wenig Chancen.
Fahrzeugtyp | Model Y |
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Hersteller | Tesla |
Produktionszeitraum | seit 2020 |
Karosseriebauform | 5-türiges SUV |
Antrieb | Elektromotor (Dual- oder Tri-Motor) |
Batterie | 75 kWh oder 100 kWh Lithium-Ionen-Batterie |
Reichweite | Bis zu 505 km (nach WLTP) |
Leistung | Bis zu 480 kW (650 PS) |
Beschleunigung | 0-100 km/h in 3,5 Sekunden (Performance-Version) |
Höchstgeschwindigkeit | 241 km/h (Performance-Version) |
Preis | ab 47.567 Euro |
Eben deshalb fühlen sich manche Verbrenner-Fahrer auf den Autobahnen möglicherweise dazu genötigt, den E-Autos ihre technische Überlegenheit zu demonstrieren. „Ja, das ist mir auch schon aufgefallen“, schreibt ein Tesla-Fahrer auf Facebook. „Ja, laufend“, bestätigt ein weiterer. „Aber mir egal, dann fahr ich eben strikt 50.“ Da Tesla, und auch andere Hersteller, inzwischen E-Autos anbieten, die es ohne Probleme mit leistungsstarken Verbrenner-Modellen aufnehmen können, haben viele Nutzer in der Tesla-Gruppe solche Sorgen offenbar nicht. „Kann ich nicht bestätigen“, meint einer. „Habe selten jemanden hinter mir. Ansonsten sieht das schwarze Model Y Plaid nicht unbedingt nach einem Auto aus, dem man Lichthupe geben sollte.“
Ob Tesla oder andere Marke: Aggressives Verhalten im Straßenverkehr kann teuer werden
Ob Tesla-Fahrer besonders oft von Verbrenner-Fahrern aufs Korn genommen werden, ist wohl kaum zu beantworten. Eine Studie kam auch zum Ergebnis, dass Männer mit psychischen Problemen besonders oft Mercedes und BMW fahren. Letztendlich kommt es aber wohl weniger auf die Marke, als auf die jeweiligen Fahrer der Autos an. „Diese Deppen fahren auch anderen Verbrennern dicht auf und geben Lichthupe“, schreibt ein Nutzer in der Facebook-Gruppe. „Einfach entspannt bleiben und rechts rüberfahren, mach deren Problem nicht zu deinem Problem.“ Ein anderer User erklärt, dass er das selbst mit einer Corvette bereits erlebt hat.

Gesagt werden muss an dieser Stelle, dass eine aggressive Fahrweise im Straßenverkehr nie ein richtiges Verhalten ist, ganz egal, welche Marke man fährt. Laut dem ADAC handelt es sich bei zu dichtem Auffahren oder der Betätigung der Lichthupe auf der Autobahn zunächst um Ordnungswidrigkeiten, die mit einem Bußgeld von bis zu 400 Euro bestraft werden können. Sollte man ein solches Verhalten über einen längeren Zeitraum an den Tag legen und den anderen Verkehrsteilnehmer damit von der Straße ablenken, handelt es sich um Nötigung – was einer Straftat entspricht, die mit einem Bußgeld in vierstelliger Höhe bestraft werden kann.