Mann gibt sein Haus auf, um Tesla-Aktien zu kaufen
Obwohl Tesla nach einem raketenhaften Aufstieg an der Börse im Jahr 2022 deutlich Federn lassen musste, riskierte ein Aktionär alles und verkaufte sogar sein Haus für weitere Aktien.
Stuttgart/Austin - Der E-Autobauer Tesla war an der Börse ein regelrechter Senkrechtstarter und das erste Automobilunternehmen, das den Wert von einer Billion US-Dollar erreichte. Im Jahr 2021 hatte sich US-Bürger Jason DeBolt, der allein durch den Besitz von Tesla-Aktien zum Millionär geworden war, im jungen Alter von 39 Jahren zur Ruhe gesetzt. Im folgenden Jahr hatte der E-Auto-Primus aber nicht zuletzt durch die Twitter-Eskapaden von CEO Elon Musk starke Schwankungen erlitten. Der einstige reichste Mensch der Welt verlor durch den sinkenden Aktienwert mehr Geld, als jemals irgendwer zuvor.
Um zunächst den Twitter-Kauf und dann die Umgestaltung des angeschlagenen Kurznachrichtendiensts finanzieren zu können, hatte Tesla-Chef Musk zudem mehrfach große Aktienpakete verkauft. Auch dadurch ist der Börsenwert des Autoherstellers im vergangenen Jahr zurückgegangen. Jason DeBolt ging dennoch das volle Risiko ein und verkaufte sogar sein Haus, um weitere Tesla-Aktien zu kaufen, wie er auf Twitter erklärte. Obwohl er mit dem langsamen Kauf seiner Aktien eigener Aussage zufolge zufrieden ist, ist das heutige Vermögen des Tesla-Aktionärs dennoch geringer als zuvor.
Tesla-Aktie 2022 im Sinkflug: Aktionär geht trotzdem riskanten Schritt, um mehr zu kaufen
Jason DeBolt setzt sein Glück bereits seit dem Jahr 2013 auf Tesla. In den ersten Jahren hatte der Software-Ingenieur den raketenhaften Aufstieg der Aktien miterlebt und dadurch mehrere Millionen an Vermögen angehäuft. Eben deshalb entschied sich der US-Amerikaner auch zu einem sehr frühen Ruhestand. Als die Tesla-Aktien im Jahr 2021 deutlich an Wert verloren, scheute sich DeBolt – wie zuvor beim Anstieg – nicht davor, den Wertverlust auf Twitter zu dokumentieren. Während sich auch Tesla-Fahrer durch die Twitter-Eskapaden von CEO Musk mehr und mehr von der einst so gefeierten Automarke abwandten, wurden die Aktionäre des E-Autobauers im vergangenen Jahr ebenfalls immer unruhiger.

Obwohl auch DeBolt durch den Wertverlust der Tesla-Aktien an Vermögen verlor, entschied er sich Ende 2022 zu einem sehr riskanten Schritt. „Scheiß drauf, ich werde mein Haus verkaufen“, schrieb er. „Ich würde gerne mehr Aktien zu dem Preis kaufen.“ Er habe darüber bereits seit Monaten nachgedacht und sei überzeugt, dass es für ihn der richtige Schritt sei. Auf die Frage eines anderen Twitter-Users, wo dann seine Frau und Kinder schlafen würden, antwortete der Tesla-Aktionär, dass er weder Frau noch Kinder habe. „Ich glaube, dass sich Tesla ein wenig erholt haben wird, bis ich mein Haus verkaufe“, zeigte er sich Mitte Dezember zuversichtlich. „Ich werde so oder so zufrieden sein.“
Tesla-Aktionär verkauft Haus und zahlt Aktien-Kredit ab – „fühlt sich gut an“
Obwohl das Jahr 2022 für den Ruf von Tesla nicht gerade von Vorteil war, konnte der E-Autobauer erneut Rekorde brechen. Deshalb zahlte sich auch der riskante Schritt von Jason DeBolt aus – zumindest kurzfristig. Am 26. Januar erklärte DeBolt dann auf Twitter, dass er sein Haus verkauft und weitere 10.000 Tesla-Aktien gekauft habe. „Ich besitze nun 48.000 Aktien“, schrieb er. Die Aktien zu Konditionen zwischen 128 und 139 Dollar habe er langsam über den Zeitraum von mehreren Wochen erworben. Seinen Gewinn durch die neuen Aktien hatte er mit 250.000 US-Dollar beziffert.
„Mit dem Hausverkauf konnte ich meine Aktien-Kredite abbezahlen und habe noch Geld übrig“, schrieb er. „Das fühlt sich gut an.“ Aktuell liegt der Wert einer Tesla-Aktie bei über 150 Euro beziehungsweise knapp 163 US-Dollar (Stand: 31. Januar, 15.20 Uhr). Mit insgesamt 48.000 Aktien hat Jason DeBolt wieder ein Vermögen von knapp 8 Millionen Dollar, was jedoch deutlich unter seinem vorherigen Vermögen liegt. Obwohl er laut eigener Aussage zufrieden ist, sollte sich dennoch kein anderer Aktionär ein Beispiel nehmen. „Meine Tweets sind keine finanziellen Ratschläge“, beteuert DeBolt auch in seinem Twitter-Profil.