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Daimler und Co: Elon Musk will Tesla-Ladestationen für alle E-Autos öffnen

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Von: Berkan Cakir

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Vorstellung neuer Tesla-Schnellladestationen, an der ein E-Auto aufgeladen wird
Künftig sollen alle E-Autos an Teslas Superchargern aufladbar sein. © Jens Kalaene/dpa

Für E-Modelle von Daimler, Porsche und Co. erweitert sich das Ladenetz: Laut Elon Musk will Tesla seine Supercharger allen Marken zugänglich machen.

Stuttgart - Die deutsche Autoindustrie treibt den Wandel zum E-Auto weiter voran. Die Daimler AG, Volkswagen, und BMW überbieten sich im Zuge dessen mit Versprechungen, ihre Fahrzeugflotten so schnell wie möglich auf Elektroantriebe umzustellen. Zuletzt hat der Autobauer aus Stuttgart nachgeschärft: Daimler besiegelt endgültig das Ende des Verbrenners und will bereits ab 2025 nur noch elektrische Autos bauen.

Auch die Porsche AG will verstärkt E-Autos produzieren. Bis Ende des Jahrzehnts sollen 80 Prozent aller Fahrzeuge der Zuffenhausener mit vollelektrischem oder einem Hybrid-Antrieb ausgestattet sein. Dass Sportwagen nicht unbedingt einen Benzinmotor brauchen, um sich gut verkaufen zu lassen, zeigt das erste vollelektrische Modell: Porsche erzielte mit dem Taycan einen Absatzrekord.

Daimler, Porsche und Co. könnten vom Ladenetz von Tesla profitieren

Von politischer Seite gibt es viel Lob. So hob der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann Daimlers E-Auto-Strategie als „richtigen Schritt“ hervor. Branchen-Experten allerdings sehen nach wie vor ein großes Problem: der Mangel an Ladesäulen in Deutschland.

Abhilfe dürfte es nun vonseiten des US-Pioniers Tesla geben. Wie CEO Elon Musk auf Twitter verkündet hat, soll das Supercharger-Netz auch für alle Elektroautos anderer Marken freigegeben werden. Bisher konnten nur Modelle von Tesla selbst den Strom an den Stationen abzapfen. „Wir öffnen unser Supercharger-Netz später in diesem Jahr für andere Elektroautos“, schrieb Musk. Auf Nachfrage dazu erklärte er außerdem, dass dieser Schritt mit der Zeit in allen Ländern erfolgen werde.

Weltweit hat Tesla laut eigenen Angaben 25.000 Ladesäulen an insgesamt rund 3.000 Stationen, mit deren Aufbau bereits von neun Jahren begonnen wurde. Das weckte auch die Begehrlichkeiten der Konkurrenz. E-Autos haben noch verhältnismäßig eine geringe Reichweite. Umso öfter müssen sie ans Ladekabel.

Daimler und andere deutsche Autohersteller sollen bereits in Verhandlungen mit Tesla sein

Daher erachten Branchen-Experten wie Michael Bargende, Fahrzeugtechnik-Professor an der Universität Stuttgart, ein flächendeckendes Ladenetz als wichtige Grundbedingung für die Massentauglichkeit von E-Autos. Auch wenn Tesla kein Vorbild für die deutsche Autobranche in technischer Hinsicht sei - mit dem Aufbau eines breiten Ladenetzes hätten die US-Amerikaner fortschrittlich gehandelt. Letztlich sei das die Erklärung für den Erfolg: „Tesla gibt es heute noch, weil sie mutig waren und ihre eigene Ladeinfrastruktur aufgebaut haben“, so Bargende gegenüber BW24.

Allerdings rechnet der Fahrzeugprofessor nicht vor 2025 mit einer flächendeckenden und massentauglichen Schnellladeinfrastruktur in Deutschland. Teslas Angebot dürfte da der deutschen Autoindustrie entgegenkommen. Wie der Online-Blog teslamag.de erfahren haben will, sei Tesla bereits in Verhandlungen mit Daimler, Volkswagen, BMW und Opel getreten.

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