„Debatte hat keinen Einfluss“: Porsche lässt sich bei E-Fuels weiterhin nicht von EU-Entscheidung beirren
Mit der Entscheidung des EU-Parlaments ist ein Verbrenner-Ende 2035 de facto besiegelt. Auf die E-Fuel-Produktion von Porsche hat das aber keine Auswirkungen.
Stuttgart - Die EU-Mitgliedstaaten hatten sich bereits im vergangenen Jahr darauf geeinigt, ab 2025 nur noch klimafreundliche Neuwagen zu erlauben. Mercedes-Benz will bereits im Jahr 2030 keine Verbrenner-Modelle mehr produzieren und auch VW hat angekündigt, ab 2033 in Europa nur noch E-Autos produzieren zu wollen. VW-Tochter Porsche setzt zwar ebenfalls auf die E-Mobilität, forscht seit einiger Zeit aber auch an synthetischen Kraftstoffen, die einen Verbrennungsmotor klimaneutral antreiben könnten.
Bei der EU-Entscheidung im vergangenen Jahr hieß es bereits, sie sei ein herber Schlag für die E-Fuel-Pläne von Porsche. Der Stuttgarter Sportwagenbauer ließ sich davon aber nicht beirren. Porsche hält ungeachtet der EU-Entscheidung an E-Fuels fest, hatte das Unternehmen gegenüber BW24 erklärt. Mitte Februar 2023 hat allerdings auch das EU-Parlament der Entscheidung für ein Verbrenner-Aus in Europa zugestimmt, diese Bestätigung hatte zuvor noch gefehlt.
Porsche: E-Fuels-Produktion nicht nur für Verbrenner – „Engagement langfristiger und breiter aufgestellt“
Dass E-Fuels, bei Porsche eFuels geschrieben, in Zukunft unter anderem die Bestandsflotte an Verbrenner-Modellen klimaneutral antreiben könnten, ist seit langem im Gespräch. Porsche hatte Ende 2022 allerdings einen großen Schritt zur Realisierung dieser Idee gemacht und in Chile mit der Produktion des synthetischen Kraftstoffes begonnen. „Mit Blick auf den gesamten Verkehrssektor sollte die industrielle Produktion synthetischer Kraftstoffe weltweit weiter vorangetrieben werden“, hatte Beschaffungsvorständin Barbara Frenkel erklärt. Von der Entscheidung des EU-Parlaments lässt sich der Stuttgarter Autobauer auch weiterhin nicht beirren.

„Auch in Europa wird weit über 2035 hinaus Kraftstoff für die Bestandsflotte benötigt“, machte Porsche-Sprecher Hermann-Josef Stappen gegenüber unserer Redaktion deutlich. „Hierfür sollten zukünftig idealerweise eFuels eingesetzt werden.“ Neben dem Einsatz in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sollen die synthetischen Kraftstoffe aus Solar- und Windenergie auch in der Luft- und Schifffahrt zum Einsatz kommen. „Das Engagement von Porsche zur Produktion von eFuels ist langfristiger und breiter angelegt“, so Stappen. „Die aktuelle Debatte hat auf dieses Engagement keinen Einfluss.“