Porsche erhöht Preise für neue E-Auto-Modelle, um auf starkem Gewinn aufbauen zu können
Porsche hat 2022 trotz herausforderndem Marktumfeld Rekordwerte erzielt. Um das weiterhin gewährleisten zu können, erhöht der Sportwagenbauer Mitte des Jahres die Preise.
Stuttgart - Der Stuttgarter Autobauer Porsche hat mit dem vollelektrischen Taycan eindrucksvoll bewiesen, dass leistungsstarke Sportwagen keinen Verbrennungsmotor benötigen. Den Verbrennungsmotor wollen die Schwaben zwar auch nicht aufgeben und starteten deshalb im Dezember mit der Produktion von E-Fuels in Chile, auf der Jahrespressekonferenz am Montag (13. März) bekräftigten Porsche-Chef Oliver Blume und Finanzvorstand Lutz Meschke aber vor allem die E-Auto-Offensive. Während der Taycan eine völlig neue Entität war, will Porsche auch die bereits bestehenden Modelle als E-Autos auf den Markt bringen. Als nächstes Modell ist eine elektrifizierte Version des kleineren Porsche-SUV Macan angekündigt.
Neben der Bekräftigung der E-Auto-Offensive stand bei der Jahrespressekonferenz von Porsche aber vor allem das außergewöhnlich starke Geschäftsjahr 2022 im Rampenlicht. Die Zuffenhausener hatten im Krisenjahr den Problemen getrotzt und Rekordwerte erreicht. Um die Rekordwerte auch in Zukunft einhalten zu können, will Porsche die Preise für seine Modelle und speziell die Preise für die kommenden E-Auto-Modelle deutlich erhöhen, wie Finanzchef Lutz Meschke Autocar zufolge bei einem Call mit Aktionären erklärte.
Porsche zuversichtlich, dass höhere Preise Kunden nicht abschrecken - „haben eine gute Grundlage“
Im Rahmen des ehrgeizigen Programms „Road to 20“ strebt Porsche langfristig eine operative Konzernumsatzrendite von mehr als 20 Prozent an. „Mit der Road to 20 machen wir Porsche noch resilienter und unsere Marke stärker denn je“, kündigte Lutz Meschke bei der Jahrespressekonferenz an. „Dafür stellen wir noch einmal alles auf den Prüfstand. Angefangen bei unserem Produktangebot über das Pricing bis hin zur Kostenstruktur.“ Eben das Pricing und die Kostenstruktur hat der Finanzchef bei dem Call mit den Aktionären des seit vergangenem Jahr im Dax aufgeführten Autobauers konkretisiert.
Kunden müssen sich Autocar zufolge bereits Mitte des Jahres auf deutlich höhere Preise bei allen Antriebsarten einstellen. „Für das neue Modelljahr wird es Mitte des Jahres deutliche Preiserhöhungen geben“, sagte Lutz Meschke. „Damit tragen wir dazu bei, sicherzustellen, dass wir weiterhin starke operative Margen erzielen.“ Da Porsche sich das Ziel gesetzt hat, bis 2030 80 Prozent der Umsätze mit E-Autos erwirtschaften zu wollen, investieren die Stuttgarter massiv in den Ausbau des Portfolios. Diese Ausgaben würden 2023/2024 ihren Höhepunkt erreichen, so Meschke.

Deshalb würden die Preise für die elektrischen Versionen um 10 bis 15 Prozent über den Preisen der Verbrenner-Pendants liegen. Dass die Porsche-Fahrer von höheren Preisen abgeschreckt werden könnten, sieht der Sportwagenbauer nicht. „Wir haben eine gute Grundlage, mit einer sehr starken Marke und einem starken Kundenstamm, der es uns ermöglicht, die Preise in herausfordernden Zeiten auf intelligente Weise zu erhöhen“, sagte der Finanzchef.
Porsche kündigt neues E-SUV oberhalb des Cayenne an – „unterstreichen unsere Luxuspositionierung“
Wie Porsche am Montag (13. März) bekannt gab, ist der elektrische Macan nach einigen Verzögerungen auf der Zielgeraden und wird im kommenden Jahr zu den Kunden kommen. Die elektrifizierte Version des Porsche 718 – also Cayman und Boxster – ist für Mitte des Jahrzehnts geplant, gefolgt von einem vollelektrischen Modell des erfolgreichsten Porsche-Fahrzeugs, dem SUV Cayenne. Für die Preissteigerungen im Vergleich zu den Verbrenner-Pendants sollen die Fahrzeuge aber auch aufgewertet werden, beispielsweise durch eine größere Batterie beim E-Cayenne.
Zudem hat Porsche am Montag auch ein neues vollelektrisches SUV-Modell oberhalb des SUV angekündigt, über das seit einiger Zeit spekuliert wurde. Grundlage für das Modell soll die von Porsche entwickelte Plattform SSP Sport sein. „Wir unterstreichen und stärken damit unsere sportliche Luxuspositionierung“, hatte CEO Oliver Blume erklärt. „Wir beobachten wachsende Profitpools in diesem Segment, vor allem in China und den USA.“