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Porsche-Chef: „Wir sehen uns als Pionier“ der Nachhaltigkeit

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Von: Nadja Pohr

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Der Porsche Taycan wird auf der IAA 2019 in Frankfurt präsentiert.
Durch seinen Riesenerfolg steht der Porsche Taycan mittlerweile auf einer Ebene mit dem Modell 911. Doch nicht nur das ist Grund genug für Porsche, die E-Mobilität weiter auszubauen. © Roger Murmann/IMAGO

Porsche-CEO Oliver Blume erklärt die strategische Ausrichtung des Sportwagenherstellers. Auch wenn E-Autos der Renner sind, sollen E-Fuels nicht zu kurz kommen.

Stuttgart - Der Sportwagenhersteller Porsche war jahrzehntelang für seine luxuriösen und leistungsstarken Verbrennerautos bekannt. In der Zukunft der Automobilbranche sind Benziner und Diesel jedoch nicht mehr erlaubt. Ab 2035 dürfen nur noch Autos zugelassen werden, die kein CO₂ ausstoßen - das hat das EU-Parlament Anfang Juni endgültig beschlossen. Doch der Sportwagenbauer aus Stuttgart hat die Strategie ohnehin bereits in völlig neue Richtungen gelenkt, wie Porsche-CEO Oliver Blume erneut bekräftigte.

„Die E-Mobilität hat für uns höchste Priorität“, sagte der Vorstandsvorsitzende in einem von Porsche veröffentlichten Beitrag. Gleichzeitig will die Luxusmarke ihre Verbrennermotoren modernisieren. „Der 911 ist bei Kunden beliebter denn je. In den nächsten Jahren werden wir für den 911 eine sehr sportliche Hybridisierung anbieten“, so Blume. Dass der Porsche-Chef ein Fan der E-Auto-Alternative ist, machte er schon häufiger deutlich. „Ich unterstützte den technologieoffenen Kurs der Bundesregierung“, betonte der CEO. „Technologieverbote bremsen Innovationen.“ Porsche setze deshalb auf ein Doppel-E: E-Mobilität und E-Fuels.

Porsche will 2030 mehr als 80 Prozent vollelektrische Fahrzeuge ausliefern

Die neue Strategie hätte man dem Traditionsunternehmen aus Baden-Württemberg vor einigen Jahren kaum zugetraut. Das gesteckte Ziel ist sehr ehrgeizig: 2030 sollen mehr als 80 Prozent der Fahrzeuge des Sportwagenherstellers vollelektrisch ausgeliefert werden. Bestätigt fühlt sich Porsche vor allem durch den Riesenerfolg des ersten E-Modells Taycan, der selbst den Porsche-Chef überraschte. „Wir konnten die Auslieferungen im vergangenen Jahr im Vergleich zum starken Vorjahr auf mehr als 41.000 Fahrzeuge verdoppeln. Damit fährt der Taycan auf Augenhöhe mit unserer Ikone 911“, sagte Oliver Blume.

Porsche habe laut Blume unter den traditionellen Autoherstellern eine sehr fortschrittliche Elektrostrategie. Daher sehe man sich „als ein Pionier nachhaltiger Mobilität“. Auch, weil der Sportwagenbauer ein Verfechter der E-Fuels ist. Nicht zuletzt hält Porsche ungeachtet der EU-Entscheidung an E-Fuels fest. „Ottomotoren können mit E-Fuels dann nahezu CO₂-neutral betrieben werden. Sie müssen dafür nicht umgerüstet oder nachgerüstet werden“, erläuterte Oliver Blume.

Porsche-Chef Oliver Blume: Klimaschutz kann nur durch Technologieoffenheit erreicht werden

Nach dem Verbrenner-Aus 2035 werden Milliarden Bestandsfahrzeuge übrig bleiben, die es wiederverwendbar zu machen gilt. „Wir müssen auch den Besitzern von Bestandsfahrzeugen eine Perspektive bieten“, forderte der Porsche-Chef. „Klimaschutz muss gesamtheitlich gedacht werden. Deshalb brauchen wir Technologieoffenheit.“

Was Oliver Blume außerdem zuversichtlich für die künftige Strategie stimmt, ist der Status des Unternehmens aus Stuttgart innerhalb des VW-Konzerns. „Vorteil im Premiumsegment ist, dass die Kunden bereit sind, mehr Geld für Innovation in die Hände zu nehmen“, äußerte Blume bereits in der Vergangenheit. In einigen Jahren wird sich schließlich zeigen, ob sich die E-Mobilität-Strategie von Porsche auszahlt.

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