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„Sehr enge Zusammenarbeit“: Porsche verbrüdert sich mit Apple

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Von: Julian Baumann

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Das Logo des Sportwagenbauers Porsche auf einem Iphone von Apple.
Porsche will die Zusammenarbeit mit Apple ausbauen. Noch sei es aber zu früh, über konkrete Projekte zu sprechen. © Imago

Porsche-Chef Oliver Blume kündigte am Freitag (18. März) eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Apple an. Der Autobauer will das „Apple CarPlay“ erweitern.

Stuttgart - In der Autoindustrie sind die Themen Software und Digitalisierung seit langem ebenso wichtig wie Motoren und Ingenieurskunst. Deshalb arbeiten die großen Autokonzerne immer stärker mit Softwareentwicklern zusammen. Mercedes-Benz baut ab 2024 alle Modelle mit einer Technologie, die das Fahren für immer verändert. Während der große Autobauer aus Stuttgart auf die Anwendungen von Nvidia setzt, intensiviert Nachbar Porsche die Zusammenarbeit mit dem Marktführer Apple. „Wir pflegen eine sehr enge Zusammenarbeit mit Apple schon traditionell, auch weil wir dort von der Denke auf einer Wellenlänge sind“, erklärte Porsche-Chef Oliver Blume am Freitag (18. März) bei der Vorstellung der Jahresbilanz.

Der Softwarekonzern Apple aus Kalifornien ist weltweit vor allem für Geräte wie das iPhone oder das iPad bekannt, will sich künftig aber auch selbst an einem eigenen Automodell versuchen. Im vergangenen Jahr verlor Porsche sogar einen seiner wichtigsten Manager an Apple. Nun soll die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen weiter intensiviert werden, berichtet das Handelsblatt. Der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen geht damit einen anderen Weg als der Mutterkonzern VW.

Porsche und Apple: Sportwagenbauer aus Stuttgart will „Apple CarPlay“ erweitern

Der Autobauer Porsche blickt auf das „erfolgreichste Jahr der Geschichte“ zurück und hat am vergangenen Freitag auch die E-Auto-Offensive intensiviert. Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent der Porsche-Neuwagen vollständig elektrifiziert sein. Zuvor galt diese Marke sowohl für Plug-in-Hybriden als auch für reine E-Autos. Laut Porsche-Finanzchef Lutz Meschke seien die Ansprüche der Porsche-Kunden unter Umständen andere, als bei den Volumenmarken des Volkswagenkonzerns. „Deshalb ist es in Zukunft wichtig, dass sich Porsche extrem flexibel aufstellt“, sagte er laut dem Handelsblatt.

Um diese Flexibilität der weltbekannten Sportwagenmarke zu erreichen, setzt Porsche auf die Zusammenarbeit mit Apple, während der Mutterkonzern mit der Software-Tochter Cariad ein eigenes Betriebssystem baut und beim autonomen Fahren auf die Partnerschaft mit Bosch setzt. „Wir werden das Apple CarPlay erweitern“, erklärte Oliver Blume. „Wir haben in Kalifornien mit dem Apple-Vorstand eine Reihe von spannenden Projekten diskutiert.“ Begleitet und entwickelt werde dieses Thema von Porsche Digital im Silicon Valley, noch sei es aber für konkrete Aussagen zu früh, so der Porsche-Chef.

Porsche: Möglicher Börsengang erleichtert Bündnis mit Softwareunternehmen

Durch die Zusammenarbeit von Porsche und Apple könnte die Software der Kalifornier künftig die Anwendungen in den beliebten Automodellen steuern. Apple will sich beim CarPlay laut dem Handelsblatt nicht mehr nur darauf beschränken, dass das iPhone beispielsweise reibungslos über die Unterhaltungsanwendungen in den Autos funktioniert. Stattdessen plant der Softwarekonzern hauseigene Autoanwendungen, die beispielsweise Funktionen wie die Sitzheizung der den Tempomat steuern können. Obwohl sich Oliver Blume mit näheren Details zu der Zusammenarbeit noch bedeckt hält, feuert die Ankündigung wohl die Spekulationen über das sogenannte „iCar“ weiter an. Mercedes, BMW und Co. zittern vor dem E-Auto von Apple, hieß es bereits Ende 2020.

Seit einiger Zeit wird im VW-Konzern zudem ein möglicher Börsengang von Sportwagen-Tochter Porsche diskutiert, der inzwischen immer wahrscheinlicher wird. „Wir begrüßen die Prüfung eines Börsengang der Porsche AG“, erklärte Finanzvorstand Lutz Meschke. Ein möglicher Börsengang würde laut ihm zudem auch ein Bündnis mit Softwarekonzern wie Apple erleichtern, da eine hohe Bewertung am Kapitalmarkt bei solchen Partnerschaften helfe. „Solche Bündnisse werden immer wichtiger“, so Meschke.

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