Gehälter bei Mercedes: Wie viel Mitarbeiter vom Einsteiger bis zum Chef verdienen
Mercedes-Benz ist einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region Stuttgart. So viel verdienen die Mitarbeiter des weltbekannten Autobauers.
Stuttgart - Der Autokonzern Mercedes-Benz ist neben dem Technologiekonzern Bosch der wohl größte Arbeitgeber der Region Stuttgart und weit darüber hinaus. Auch nach der Abspaltung des Lkw-Geschäfts und der damit einhergehenden Verkleinerung des Traditionsunternehmens beschäftigt der Konzern noch immer rund 172.000 Mitarbeiter weltweit. An der hierarchischen Struktur, die bereits beim Vorgängerkonzern Daimler die Höhe des Gehalts festlegte, hält Mercedes-Benz auch weiterhin fest. Dass der Vorstand um Ola Källenius am meisten verdient, sollte wenig überraschend sein.
Gehälter bei Mercedes: So viel verdienen Ola Källenius und der Vorstand
Die Höhe der Vergütung hängt in den meisten Fällen von der jeweiligen hierarchischen Ebene ab. Bei Mercedes-Benz stehen rund 100 Führungskräfte direkt unter dem Vorstand, sie bilden die Ebene 1. Darunter stehen die Bereichsleiter (E2), die Abteilungsleiter (E3) und schließlich die Teamleiter (E4). Unter diesen Ebenen gilt der Tariflohn, der von der Gewerkschaft IG Metall festgelegt wurde.
Der Vorstand von Mercedes-Benz lenkt die Geschicke des weltweit agierenden Autokonzerns aus Stuttgart. Mercedes-Chef Ola Källenius erhielt nach dem guten Geschäftsjahr 2021 eine Gesamtvergütung von 6,14 Millionen Euro, berichtete die Deutsche-Presse-Agentur (dpa) Mitte März. Neben dem CEO gehören noch sieben weitere Personen zum Vorstand des Autokonzerns. So viel verdienten die amtierenden Vorstandsmitglieder im Geschäftsjahr 2021:
Vorstandsmitglied Mercedes-Benz Group AG | Vergütung im Geschäftsjahr 2021 |
---|---|
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender | 6,14 Millionen Euro (Gesamtvergütung) |
Jörg Burzer, Vorstand Produktion und Supply Chain Management | 141.000 Euro (im Amt seit 1. Dezember) |
Renata Jungo Brüngger, Vorständin Integrität und Recht | 2,47 Millionen Euro |
Sabine Kohleisen, Personal- und Arbeitsdirektorin | 142.000 Euro (im Amt seit 1. Dezember) |
Markus Schäfer, Vorstand Entwicklung und Einkauf | 2,1 Millionen Euro |
Britta Seeger, Vorstand Vertrieb Mercedes-Benz Cars | 2,46 Millionen Euro |
Hubertus Troska, Vorstand China Aktivitäten | 3,10 Millionen Euro |
Harald Wilhelm, Vorstand Finanzen und Controlling | 1,93 Millionen Euro |
(Quelle: Vergütungsbericht 2021 Mercedes-Benz Group AG)
Zudem erhalten auch ehemalige Vorstandsmitglieder von Mercedes-Benz beziehungsweise den Vorgängerkonzernen noch Gehälter. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche erhielt laut dem Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2021 rund 3,5 Millionen Euro.
Mercedes-Benz: Gehälter der Führungskräfte auf den Ebenen 1 bis 4
Direkt unter dem Vorstand bilden rund 100 Top-Führungskräfte bei Mercedes-Benz die Ebene 1. Pro Jahr verdienen sie jeweils mehrere Hunderttausend Euro, das Gehalt wird auf dieser Ebene allerdings individuell ausgehandelt, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Zusätzlich zur Vergütung erhalten die Führungskräfte einen Bonus und ein Paket mit sogenannten Phantomaktien pro Jahr. Dadurch sollen die Top-Manager von Mercedes-Benz über vier Jahre finanziell am Aktienkurs des Autobauers beteiligt werden, damit ihre Entscheidungen auf lange Sicht bedacht werden.
Nachfolgend kommen in der Hierarchie bei Mercedes-Benz die Führungsebenen 2 bis 4. Die Ebene 2 umfasst die Bereichsleiter, die oftmals mehrere Hundert Mitarbeiter unter sich haben. Sie verdienen laut der Stuttgarter Zeitung ein Grundgehalt von rund 200.000 Euro, zu dem sowohl Bonuszahlungen, als auch Beträge für Phantomaktien hinzukommen. Die Abteilungsleiter in der Ebene 3 verdienen inklusive Bonuszahlungen zwischen 120.000 und 140.000 Euro pro Jahr. Die Stufe 4 umfasst schließlich die Teamleiter bei Mercedes-Benz, die auf der niedrigsten Führungsebene stehen und pro Jahr rund 100.000 Euro verdienen.
Mercedes-Benz: Vergütung der Tarifbeschäftigten beim Autokonzern
Die Mitarbeiter von Mercedes-Benz werden in Deutschland nach dem Tarifvertrag der Gewerkschaft IG Metall bezahlt. Dort gibt es die sogenannten Entgeltgruppen (EG). Der Gehalt der jeweiligen Mitarbeiter ist dabei sowohl von dem Bereich, beispielsweise in der Montage und der Berufsjahre im Unternehmen abhängig.
Auswahl an Vergütungen für Tarifbeschäftigten nach Tätigkeit:
Tätigkeit bei Mercedes-Benz | Vergütung pro Jahr |
---|---|
Ingenieur | 78.100 Euro |
Controller | 72.400 Euro |
KFZ-Mechatroniker | 38.600 Euro |
Sachbearbeiter | 47.300 Euro |
Buchhalter | 40.400 Euro |
Fließbandarbeiter | 38.700 Euro |
Werkstudent | 17.100 Euro |
Praktikant | 16.600 Euro |
(Quelle: Kununu)
In Baden-Württemberg reichen die Gehälter der Tarifbeschäftigten von Mercedes-Benz von der Entgeltgruppe 1 mit etwa 2.400 Euro bis zur Entgeltgruppe 17 mit rund 6.000 Euro pro Monat, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Hinzu kommen Zuschläge für Spät- und Schichtarbeiten.
Mercedes-Benz: Bonus für Beschäftigte - Firmenwagen und Phantomaktien
Während die Führungskräfte von Mercedes-Benz einen Firmenwagen zur Verfügung gestellt bekommen, erhalten die Mitarbeiter unter den E-Ebenen immerhin einen Rabatt von 21,5 Prozent, wenn sie einen neuen Mercedes kaufen und mindestens ein halbes Jahr behalten. Dazu zählt inzwischen beispielsweise auch die elektrische Luxuslimousine EQS. Führungskräfte erhalten zudem einen Bonus, der vom Erfolg des gesamten Unternehmens, beziehungsweise von der jeweiligen Sparte abhängig ist. Laut der Stuttgarter Zeitung lasse sich das Grundgehalt von Top-Führungskräften verdreifachen, wenn die finanziellen Ziele erreicht werden.

In den vergangenen Jahren zog Mercedes-Benz deutliche Kritik auf sich, weil der Konzern trotz massivem Stellenabbau hohe Dividenden an die Aktionäre ausschüttete. Im vergangenen Jahr schüttete Mercedes 5,35 Milliarden Euro an die Aktionäre aus, die höchste Dividende der Firmengeschichte. Durch die sogenannten Phantomaktien sollen aber auch die Führungskräfte des Konzerns von solchen Zahlungen profitieren. Die Aktien werden jedes Jahr neu zugeteilt und gelten für jeweils vier Jahre. Dadurch sind die Führungskräfte so gestellt, als würden sie die zugeteilten Aktien tatsächlich halten und erhalten dadurch Dividende. Ausgezahlt wird die Summe im vierten Jahr, sodass die Führungskräfte auch vom Aktienkurs profitieren.