Trotz Kritik und Spott: Smart-SUV vor Verkaufsstart nahezu ausverkauft
Im Vorfeld gab es für den vollelektrischen SUV #1 von Mercedes-Tochter Smart viel Spott und Kritik. Die Vorbestellungen sprechen aber eine andere Sprache.
Stuttgart - Als die damalige Daimler AG im Dezember 2020 ankündigte, das Kultmodell Smart zum SUV zu machen, war das Entsetzen groß. Inzwischen richtet sich der zu Mercedes-Benz umbenannte Weltkonzern aus Stuttgart auf den Luxus und damit auf hochpreisige Modelle aus. Die kultigen Zweisitzer des in Böblingen ansässigen Joint-Ventures von Mercedes-Benz und Geely waren zwar gerade in Städten beliebt, wirtschaftlich aber alles andere als lukrativ. Der E-SUV #1 gilt deshalb als letzte Chance für die angeschlagene Mercedes-Tochter.
Obwohl SUV-Modelle, wie auch der EQE SUV und der EQS SUV von Mercedes-Benz, sehr beliebt sind, war man im Netz bei der Ankündigung des Smart #1 schockiert. Neben der Frage, warum Smart nun auch ein großes SUV produzieren müsse, wurde vor allem die Optik des Fahrzeugs stark kritisiert. Wie Smart aktuell in einer Pressemitteilung verlauten lässt, sprechen die Vorbestellungen aber eine ganz andere Sprache. Demnach ist der Smart #1 bereits zum Start der Bestellphase in Deutschland sehr gefragt.
Smart-SUV kommt nach Deutschland: Mercedes-Tochter produziert ausschließlich in China
Seitdem Mercedes-Benz das Smart-Werk im französischen Hambach aufgegeben und verkauft hatte, werden die Modelle von Smart in China produziert und sind seit dem Jahr 2018 ausnahmslos E-Autos. Der Marktstart in China erfolgte bereits im vergangenen Jahr, in Deutschland lief die Vorbestellphase bis zum 24. Januar 2023 und der offizielle Bestellstart begann am 6. Februar. Eben dieser Bestellstart verlief, trotz des vorherigen Spotts und der deutlichen Kritik an der Neuausrichtung, für die Mercedes-Tochter durchaus erfolgreich.

Schon vor dem eigentlichen Marktstart hatten 3.500 Interessenten einen Voucher für den Smart #1 erworben. Dieser konnte zum offiziellen Bestellstart direkt in eine Bestellung umgewandelt werden. „Wir freuen uns unglaublich, endlich mit dem smart #1 in Deutschland als erster europäischer Markt an den Start zu gehen“, erklärte Wolfgang Ufer, CEO von Smart Deutschland. „Nach einem sehr intensiven und ereignisreichen Jahr der Vorbereitung und Vorfreude können wir es kaum erwarten, den ersten Kunden nach und nach ihre Autos zu übergeben und immer mehr smart #1 auf den Straßen zu sehen.“
Smart #1: Premium- und Brabus-Versionen besonders begehrt – obwohl Smart nicht auf Luxus setzt
Vor allem die Premium- und Brabus-Versionen des Smart #1 seien beim Bestellstart besonders begehrt und innerhalb weniger Stunden vergriffen gewesen. Der Mercedes-Veredler Brabus hatte den Smart-Elektro-SUV mit besonders viel Power aufgemotzt. Die Kapazitäten sowohl Online als auch bei den Vertriebspartnern sollen laut der Pressemitteilung aber schnell wieder aufgefüllt werden. Dass gerade die teureren Ausführungen des SUV so beliebt sind, überrascht. Schließlich musste sich auch Mutterkonzern Mercedes-Benz im Rahmen der Luxus-Strategie einige Kritik gefallen lassen.
Bei der Luxus-Ausrichtung des Weltkonzerns spielt das Joint-Venture Smart allerdings keine Rolle, auch wenn sich das Unternehmen selbst ebenfalls als Premiumhersteller bezeichnet. Smart hatte aber angekündigt, dem Mutterkonzern keine Konkurrenz machen zu wollen. Stattdessen will Smart genau dort glänzen, wo sich Mercedes zurückzieht. Mit einem Verkaufspreis von 41.480 Euro für die normale Version und 48.990 Euro für die Brabus-Version ist der Smart #1 tatsächlich unterhalb der Mercedes-SUV angesiedelt. Interessierte können den Smart #1 ab sofort in 92 Showrooms im Bundesgebiet – darunter auch mehrere in Baden-Württemberg – probefahren.