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Mercedes-Kunde wendet sich nach Händler-Anruf „fassungslos“ von der Marke ab

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Von: Julian Baumann

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Ein Kunde von Mercedes-Benz hat nach eigenen Angaben Probleme, seinen EQE an einer Ladesäule zu laden. Der Händler sieht sich offenbar nicht zuständig.

Stuttgart - Mercedes-Benz treibt den Wandel zur E-Mobilität weiter voran und hat Ende 2022 mit dem EQE SUV das E-Auto-Quartett komplettiert. Ab 2030 will der älteste Autokonzern der Welt überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen, ausschließlich elektrische Autos verkaufen. Eine Grundvoraussetzung dafür ist unter anderem der Ausbau der Ladeinfrastruktur, wie auch Mercedes-Chef Ola Källenius bereits erklärte. Der Traditionskonzern aus Stuttgart hat angekündigt, ein eigenes Ladenetzwerk aufzubauen und ist mit mehreren anderen namhaften Herstellern am Joint-Venture Ionity beteiligt. Bei manchen Anbietern kommt es aber offenbar noch zu Problemen.

Auf Facebook schildert ein Mercedes-Kunde, dass er mit seinem EQE wiederholt Probleme beim Laden hatte und dies seinem Händler auch so mitteilte. Wie sich herausstellte, soll das Problem aber an einem bestimmten Anbieter von Ladesäulen liegen und nicht beim Hersteller des E-Autos. Dass der Mercedes-Händler dem Kunden nicht helfen will, ist für ihn offenbar Grund genug, der Marke den Rücken zu kehren. In den Kommentaren schildern viele andere Kunden von Mercedes-Benz aber, dass sie mit ihrem Modell an einer Ladesäule des betroffenen Anbieters keine Probleme hätten.

Mercedes-Kunde von Problem an Ladesäulen frustriert – „freue mich, wieder Tesla fahren zu können“

Mit dem Hochlauf der E-Auto-Produktion wird auch der Ausbau der Lade-Infrastruktur immer weiter vorangetrieben. Der Energieversorger EnBW aus Karlsruhe hat mit seinem sogenannten „HyperNetz“ bundesweit eine Vielzahl an Ladesäulen im Einsatz und setzt dabei seit dem vergangenen Jahr auf Hochleistungsladesäulen des Herstellers Alpitronic aus Südtirol (Italien). Mit diesen Säulen gibt es aber offenbar ein Problem. „Ich bin aktuell etwas fassungslos über einen Anruf meines Mercedes-Händlers“, beginnt der Kunde in seinem Bericht in einer Facebook-Gruppe zur E-Mobilität. Er habe mit seiner elektrischen Business-Limousine EQE immer wieder Probleme beim Laden und habe dies dokumentiert und seinem Händler weitergegeben.

Ein EQE von Mercedes-Benz lädt an einer Ladesäule.
Ein Mercedes-Kunde hat mit seinem EQE Probleme beim Laden an einer Ladestation eines bestimmten Herstellers. (Symbolfoto) © Mercedes-Benz AG – Communications

„Mercedes sagt, es gibt ein Problem mit Alpitronic-Ladesäulen“, führt der Facebook-Nutzer weiter aus. „Dies ist bekannt, wird aber nicht geändert, weil Alpitronic Daten vom Fahrzeug fordert, die nicht der Mercedes Datenschutz Bestimmung unterliegen.“ Deshalb sei Mercedes-Benz dem Händler zufolge auch nicht zuständig. Dass der Hersteller beziehungsweise die Funktion „Mercedes me“ die Datenschutzbestimmung ernst nimmt, ist eigentlich positiv. Da der Kunde nach eigenen Angaben in seiner Nähe aber nur Ladesäulen des Herstellers Alpitronic hat, sei das eigentlich sehr beliebte E-Auto mit dem Stern für ihn wertlos. „Das war mein letzter Mercedes“, schreibt er. „Ich freue mich schon jetzt, in 24 Monaten wieder Tesla fahren zu können.“

Problem betrifft offenbar nur bestimmte Ladesäulen – andere EQE-Fahrer haben keine Komplikationen

Nach der Erklärung des Kunden auf Facebook dürften eigentlich keine E-Autos der Baureihe EQ von Mercedes-Benz an einer von Alpitronic hergestellten Ladesäule laden können. Unter dem Beitrag schildern Nutzer aber ein anderes Bild. „Mit meinem EQE habe ich zuletzt an einer EnBW Alpitronic Station problemlos DC-geladen“, berichtet ein User. „Habe mit meinem EQE und EQS absolut null Probleme gehabt“, schreibt ein anderer. „Ich finds gut, dass Mercedes nicht einfach Daten weitergibt.“ Was den Verfasser aber offenbar besonders stört, ist, dass ihn Mercedes me und auch das Navigationssystem weiterhin an die Alpitronic-Ladestationen lotst, obwohl er sein E-Auto dort nicht laden kann.

Wie sich in den Kommentaren des Beitrags auf Facebook herausstellte, betrifft das Problem offenbar nur spezielle Ladesäulen von Alpitronic. Für den betroffenen Kunden ist es natürlich ärgerlich, wenn in seiner Nähe nur solche Ladepunkte zu finden sind, insgesamt wächst jedoch die Anzahl an Anbietern immer weiter an. Dass es mit bestimmten EnBW Chargern, die Alpitronic-Ladesäulen verwenden und beim EQE Problemen verursachen kann, ist aber scheinbar nichts Neues. Entsprechende Komplikationen an einem 300kW-Lader wurden im vergangenen Jahr auch im Motor-Talk-Forum diskutiert. An den Ionity-Ladestationen ist man mit einem Mercedes-E-Auto aber auf der sicheren Seite. Mercedes-Benz musste zum 1. März jedoch die Ladekosten erhöhen.

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