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Neue Mercedes-Plattform für „wettbewerbsfähige E-Autos“ unterstützt auch Verbrenner

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Von: Julian Baumann

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Das Forschungsfahrzeug EQXX fährt, gefolgt von weiteren Modellen von Mercedes-Benz, durch einen Tunnel
Der „MMA“-Plattform sollen auch Erkenntnisse zugutekommen, die Mercedes-Benz mit dem Forschungsfahrzeug EQXX erarbeitet hat. © Mercedes-Benz AG Communications

Mercedes-Benz will Mitte des Jahrzehnts eine neue E-Auto-Plattform einführen, die auch Verbrenner unterstützt. Der Fokus liegt aber auf „Electric First“.

Stuttgart - Mit der Weltpremiere des vollelektrischen EQS präsentierte Mercedes-Benz im vergangenen Jahr das erste E-Auto des Konzerns aus Stuttgart, das auf einer eigens konstruierten Architektur basiert. Die Plattform „EVA2“ (Electric Vehicle Architecture) ist auch die Grundlage für die elektrische Business-Limousine EQE und die kürzlich vorgestellte SUV-Version des Mercedes-Flaggschiffs EQS. Die Plattform dient damit als Basis für die Oberklassen- und gehobene Mittelklassenmodelle des Autoherstellers. Für Modelle wie die C-Klasse und Modellgenerationen darunter ist diese Plattform allerdings zu groß und auch zu kostenintensiv.

Die noch vor dem EQS vorgestellten elektrischen SUV EQA und EQC von Mercedes-Benz basierten auf einer umgerüsteten Verbrenner-Architektur. Mitte des Jahrzehnts soll mit der „MMA“ (Mercedes Modular Architecture) eine Plattform für solche Kompakt- und Mittelklassewagen eingeführt werden, die den Fokus deutlich auf E-Autos setzt, aber auch Verbrenner unterstützt. Die „EVA2“ soll demnach weiterhin für die Luxus-E-Autos des Konzerns als Basis dienen und die „MMA“ für Volumenmodelle.

Mercedes-Benz: Neue Plattform „optimiert in erster Linie wettbewerbsfähige E-Autos“

Mercedes-Benz hat sich schneller als die anderen beiden großen deutschen Autohersteller, BMW und VW, für eine vollkommene Abkehr des Verbrenners entschieden. Ab 2030 will Mercedes ausschließlich batteriebetriebene Modelle herstellen. „Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir bereit sein, vollelektrisch zu werden – überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen“, sagt René Olma, Sprecher für den Bereich Antriebsstränge und Infrastruktur bei Mercedes-Benz, auf Anfrage von BW24. Das Ziel ist demnach, den Schritt von der derzeitigen Strategie „Electric First“ bis Ende des Jahrzehnts zu „Electric Only“ zu gehen.

Bis die Transformation von Mercedes-Benz zum reinen Hersteller von E-Autos abgeschlossen ist, setzen die Stuttgarter aber auch weiterhin auf Plug-in-Hybride. Die angekündigte nächste Generation der Plattform „MMA“ setzt den Fokus aber deutlich auf batteriebetriebene Modelle. „Die Entwicklung dieser modularen Architektur optimiert in erster Linie wettbewerbsfähige Elektrofahrzeuge“, erklärt Olma. „Optimale EV-Leistung, maximale Effizienz, Reichweite sowie minimierte Komplexität und Kosten sind klare Ziele.“ Von den jeweiligen E-Autos könnten anschließend alle anderen elektrischen Varianten, wie beispielsweise Hybrid-Modelle, abgeleitet werden.

Mercedes-Benz will im Jahr 2025 drei neue Elektro-Architekturen einführen

Die skalierbare, modulare Architektur „MMA“ von Mercedes-Benz soll eine „Familie von zukunftsfähigen „Electric First“ -Fahrzeugen im Premium-Kompakt- und Mittelklassensegment“ schaffen, erklärt der Mercedes-Sprecher gegenüber BW24. „Noch in diesem Jahr wird Mercedes-Benz in allen Segmenten, in denen die Marke vertreten ist, batterieelektrische Fahrzeuge anbieten“, so René Olma. Ab 2025 sollen zudem alle neuen Fahrzeug-Architekturen des Konzerns rein elektrisch sein. „Im selben Jahr wird Mercedes-Benz drei neue Elektro-Architekturen einführen.“

Die Einführung der „MMA“ ist für das Jahr 2024 angesetzt. Wie das Portal Motor1 berichtet, soll sie offenbar zunächst bei der neuen Generation der A-Klasse zum Einsatz kommen, gefolgt von der CLA-Limousine, den kompakten SUV GLA und GLB sowie dem Nachfolgemodell der B-Klasse. Der neuen E-Auto-Architektur von Mercedes-Benz sollen zudem viele Erkenntnisse zugutekommen, die der Hersteller mit dem Forschungsauto EQXX erarbeitet hatte. Mercedes erreichte mit dem Super-E-Auto kürzlich einen Reichweitenrekord. Das batteriebetriebene Modell fuhr eine Strecke von über 1.000 Kilometern mit nur einer Akkuladung.

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