„Echtes Designverbrechen“ steht auf Ebay zum Verkauf – „Wenn Montag ein Auto wäre“

Normalweise fragen Nutzer auf eBay Kleinanzeigen nach der Verfügbarkeit eines Produkts, weil sie daran Interesse haben. Bei einem angebotenen Fiat Multipla sieht das aber anders aus.
Stuttgart - Über Autodesigns lässt sich bekanntlich streiten. Manche bevorzugen sportliche Kurven, andere setzen eher auf protzige SUV. Hin und wieder gibt es allerdings Automodelle, bei denen sich die Designer wirklich keinen Gefallen getan haben. Davon ist auch der Erfinder des Automobils in seiner langen Geschichte nicht ausgenommen: die Mercedes-R-Klasse und der Smart Roadster erhielten keine zweite Chance. Auf der beliebten Online-Handelsplattform eBay Kleinanzeigen steht allerdings ein Modell zum Verkauf, das wohl in allen Listen der „hässlichsten Autos“ zu finden ist.
Bei den zehn hässlichsten Autos aller Zeiten steht der Fiat Multipla sogar auf dem wenig schmeichelhaften ersten Platz. Auf eBay Kleinanzeigen fragen Nutzer normalerweise nach der Verfügbarkeit eines Produktes, weil sie daran Interesse haben. Bei einem dort angebotenen Multipla sieht das aber anders aus, wie die Instagram-Seite „Best of Kleinanzeigen“ festhielt. In den Kommentaren machen sich die Nutzer über das „Designverbrechen“ lustig.
eBay-Nutzer fragt nach Verfügbarkeit von Fiat Multipla – Antwort „überrascht mich nicht“
Der Chatverlauf auf eBay Kleinanzeigen ist zwar sehr knapp, demonstriert aber eindrucksvoll die Beliebtheit des Fiat Multipla. „Ist er noch zu haben?“, fragt ein Interessent, worauf der Verkäufer schlicht mit „ja“ antwortet. Statt ein Angebot abzugeben, schreibt der vermeintliche Interessant dann jedoch: „Das überrascht mich nicht“. Das nehmen die User der Instagram-Seite „Best of Kleinanzeigen“ natürlich direkt zum Anlass, um über das Modell herzuziehen. „Keine Ahnung, was die Designer dieser Kiste die Tage davor getrieben haben“, schreibt einer. „Aber das ist und bleibt mit Abstand das hässlichste Auto auf diesem Planeten!“
Der Van des italienischen Autoherstellers Fiat sieht zwar auch sonst vom Design wenig ansprechend aus, besonders skurril wirkt jedoch die abgesetzte Leiste direkt unterhalb der Frontscheibe, in der die Scheinwerfer für das Fernlicht eingebaut sind. In der Anzeige ist das Modell für 1.000 Britische Pfund (rund 1.130 Euro) ausgeschrieben und damit ein wirkliches Schnäppchen. Auf eBay stehen auch weitere Fiat Multipla-Modelle zum Verkauf, deren Preise von 1.000 bis knapp 4.000 Euro reichen. Ein solches Auto hätte sich demnach auch ein Azubi leisten können, der auf eBay 4.000 Euro für einen Porsche Cayman geboten hatte.
Skurriles Design von italienischem Minivan erheitert das Netz – „das Auto meiner Albträume“
Das Problem ist aber offenbar, dass der Fiat Multipla trotz geringem Preis keine Abnehmer findet. Auch Fiat selbst hatte das Modell nach einem Rettungsversuch durch ein Facelift – das nicht den erhofften Erfolg brachte – im Jahr 2010 eingestellt. Beim Facelift, der im Jahr 2004 auch in Deutschland auf den Markt kam, fiel die kontroverse Zusatzleiste zwar weg, die Autokäufer waren vom Design des Minivans aber trotzdem nicht überzeugt. Inzwischen ist der Fiat Multipla aufgrund seiner skurrilen Optik aber bereits sowas wie ein trauriger Klassiker geworden, über den sich viele Nutzer noch immer lustig machen:
- „Ein echtes Designverbrechen.“
- „Wenn Montag ein Auto wäre.“
- „Ein Auto, das aussieht, als wäre es an einem Atomkraftwerk ins Kühlwasser gefallen.“
- „Das hat auch ganz sicher jemand designt, der seinen Job richtig hasst. Ich sehe Wut.“
- „Wenn man ein Auto will, das nicht geklaut wird.“
- „Ist halt ein Gefährt für Personen mit einem riesigen Selbstbewusstsein.“
- „Das Auto meiner Albträume“
- „Ein Verbrechen am Auge auf vier Rädern.“
Während auch viele Medien den Fiat Multipla in der Vergangenheit oftmals an die Spitze der „hässlichsten Autos aller Zeiten“ (Spiegel 2009) oder der „peinlichsten Autos aller Zeiten“ (Autobild 2011) setzten, wurde die erste Version für seine Innovation im September 1999 sogar im Museum of Modern Art in New York ausgestellt. Nachdem Fiat die Produktion des Multipla im Jahr 2010 beendet hatte, wurde das Modell übrigens noch bis 2013 vom chinesischen Autohersteller Zotye als E-Auto gebaut. „In den nächsten Jahren wird er ein gesuchter Klassiker“, ist sich ein Nutzer sicher. „Zum Glück sind Geschmäcker verschieden.“