„Einzige Sünde ist es, hässlich zu sein“: Tech-Experte kritisiert Optik von deutschem E-Auto und lobt Technik

Das Elektro-SUV iX von BMW erhielt beim ADAC Bestnoten. Auch ein bekannter YouTuber lobt die Leistung des E-Autos, kritisiert aber dessen Optik.
Stuttgart/München - Während zu Beginn des E-Auto-Booms zunächst eher Klein- und Mittelklassewagen elektrifiziert wurden, setzen die Hersteller inzwischen eher auf große SUV und Limousinen. Mercedes-Benz hat mit dem EQS SUV und dem EQE SUV, der das E-Auto-Quartett mit dem Stern komplettierte, zwei große SUV im Portfolio und Porsche will im kommenden Jahr einen elektrischen Macan auf den Markt bringen. Der Münchner Autokonzern BMW produziert seit Juli 2021 in Dingolfing den Elektro-SUV iX, der bereits vor dem Marktstart Vorschusslorbeeren einheimsen konnte.
Der ADAC hatte Ende 2022 kritisiert, dass E-Autos immer schwerer und teurer werden. Diese Kriterien erfüllt der BMW iX mit einem Leergewicht zwischen 2,5 und 2,7 Tonnen und einem Preis von mindestens 77.300 Euro zwar auch, der Automobilclub zeigte sich bei einem Test dennoch überzeugt. Auch der bekannte Technik-YouTuber Marques Brownlee widmete sich auf seinem Kanal „Auto Focus“ dem bayerischen Elektro-Flaggschiff und war grundsätzlich überzeugt. Einen sehr deutlichen Kritikpunkt nennt er allerdings direkt zu Beginn seines Videos: die Optik.
BMW iX gewinnt keinen Schönheitswettbewerb – die Optik „ist das Schlimmste an dem Auto“
Marques Brownlees Videos sind auf den Bereich der modernen Technologie spezialisiert, auf „Auto Focus“ widmet sich der US-Amerikaner allerdings speziell modernen Fahrzeugen. So unterzog er beispielsweise auch dem Mercedes-EQS SUV einem Test und kam zum Ergebnis, dass das Fahrzeug in Sachen Luxus seinesgleichen sucht, er aber eher auf Sportlichkeit aus ist. Der BMW iX ist zwar ebenfalls ein teures Luxus-SUV, damit konnte der YouTuber aber offenbar mehr anfangen. „Seine einzige Sünde ist, hässlich zu sein“, sagt er zu Beginn des Videos. „Das ist das Schlimmste an dem Auto.“ Brownlee fand allerdings auch den Mercedes-EQS bei einem Vorabtest „sehr hässlich“.
Modellname | BMW iX |
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Fahrzeugklasse | Elektro-SUV |
Hersteller | BMW AG |
Produktionszeitraum | seit 2021 |
Antriebsart | Elektromotor |
Reichweite | bis zu 630 Kilometer (WLTP) |
Leistung | bis zu 516 PS |
Länge | knapp 5 Meter |
Höhe | knapp 1,7 Meter |
Breite | knapp 2 Meter |
Gewicht | zwischen 2,5 und 2,7 Tonnen |
Preis | ab 77.000 Euro |
Bei einem Rundgang um das fünf Meter lange E-SUV von BMW erläutert der YouTuber, warum ihm das Design nicht gefällt. „Das ist der Kühlergrill, beziehungsweise ein Fake-Kühlergrill“, sagt er. „Das ist nur Plastik mit einer Art von Chrom-Bronze-Optik.“ Die würde man sowohl außen als auch im Inneren des Fahrzeugs finden. Auch von den Reifen und Felgen ist er wenig angetan. Dass der iX absolut keinen Schönheitswettbewerb gewinnt, wurde nach der Premiere bereits in den sozialen Medien ausgeschlachtet. Der Konzern selbst reagierte in einem Werbeclip mit einem Gegenangriff und erklärte, dass nur Ewiggestrige das Design des Crossover-SUVs nicht verstehen würden.
Technik-Experte zeigt sich trotz wenig ansprechender Optik von deutschem Luxus-SUV überzeugt
Marques Brownlee ist als einer der bekanntesten Technik-YouTuber aber mit Sicherheit kein Ewiggestriger. Aber auch er muss sich in seinem Video zusammenreißen. „Ich werde nicht die ganze Zeit erwähnen, wie hässlich das Ding ist, versprochen“, sagt er im Video. Allerdings findet er auch einige lobenswerte Details wie beispielsweise das Platzangebot – das bei einem SUV nicht unerheblich ist – und auch von der elektrischen Reichweite und dem Infotainmentsystem zeigt er sich überzeugt. Zudem spricht er im Video einen Aspekt an, der vom ADAC lobend erwähnt wurde. „Der Wendekreis ist für ein so großes Auto sehr agil“, sagt er. „Damit kommt man in jede Parklücke.“
Bei der Optik scheiden sich gerade beim iX von BMW die Geister, letztendlich muss das E-Auto aus München aber auf der Straße überzeugen. Vom Fahrerlebnis ist Marques Brownlee durchaus überzeugt, wenn auch mit kleinen Abstrichen. „Ich wünschte, es gäbe eine Einstellung für den Pedal-Antrieb“, sagt er. „Ich konnte sie nicht finden.“ Zudem gebe es eine Verzögerung zwischen dem Betätigen des Pedals und dem Start der Beschleunigung. „Das fand ich etwas seltsam.“ Allgemein sei der Elektro-SUV aber gut zu fahren.
Sein Fazit fällt insgesamt positiv aus. „Die Reichweite ist solide, der Platz ist solide, es ist bequem – wenn man nicht gerade zu klein ist“, resümiert er. Letztendlich würde vieles für das große Elektro-SUV sprechen. „Meine einzige Beschwerde ist eben, dass das Auto einfach nicht schön ist.“ Für BMW-Fans sei das SUV aber durchaus zu empfehlen, für alle anderen gebe es in der Preisklasse aber so einige Alternativen, wie beispielsweise das Tesla Model X. Ein Tesla-Fahrer stieg nach mehreren Modellen aber auf einen iX von BMW um und war „absolut verliebt“.