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„Was haben die denn geraucht?“: Studie über psychopathische Züge von E-Auto-Fahrern trifft auf Unverständnis

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Von: Julian Baumann

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Eine fragwürdige Studie kommt zum Ergebnis, dass E-Auto-Fahrer besonders oft psychopathische Züge aufweisen. Im Netz trifft das auf Unverständnis.

Stuttgart/Fareham - Studien, die das Verhalten der Fahrer mit der gefahrenen Automarke in Verbindung bringen, gibt es so einige. Eine Studie kam zum Ergebnis, dass Männer mit psychischen Problemen besonders oft Mercedes und BMW fahren. Eine Studie aus England bringt das Verhalten der Fahrer mit der Antriebsart in Verbindung und kommt zum fragwürdigen Ergebnis, dass E-Auto-Fahrer besonders häufig psychopathische Züge aufweisen. Ein Psychologie-Professor hatte den Hass auf E-Autos mit der Angst vor dem Fremden erklärt.

Die Studie von ScrapCarComparison in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut 3Gem hat zum einen den Zusammenhang von Automarken und den psychopathischen Zügen der Fahrer untersucht, zum anderen eben auch die Korrelation zwischen den psychopathischen Zügen und dem Antrieb des gefahrenen Autos. Ein Medienartikel, der die Studie aus Fareham (England) aufgreift, wurde in einer Facebook-Gruppe zur E-Mobilität geteilt und traf dort, erwartungsgemäß, auf wenig Verständnis.

Studie verknüpft psychopathische Züge mit gefahrener Automarke – BMW und Audi an der Spitze

Eine aktuelle Studie aus den USA hat ergeben, dass der typische Tesla-Fahrer weiß, männlich, wohlhabend und meistens kinderlos ist. Bei der Studie aus England wird die Marke von Visionär Elon Musk noch nicht einmal aufgeführt. Die 2.000 Teilnehmer mussten laut einer Mitteilung einen Psychopathietest mit standardisierten Fragen absolvieren, anhand derer ihnen Punkte zwischen 0 und 36 zugeteilt wurden. Laut dem Ergebnis weisen Fahrer von BMW (12,1) besonders häufig psychopathische Züge auf, gefolgt von Audi. Die Stuttgarter Traditionsmarke Mercedes-Benz landete auf dem siebten Platz, Volkswagen auf dem neunten.

AutomarkePsychopathiepunkte
BMW12,1
Audi11,7
Fiat7,0
Mazda6,4
Honda6,3
Ford6,1
Mercedes-Benz5,9
Citroen5,8
Volkswagen5,4
Hyundai5,3

(Quelle: scrapcarcomparison.co.uk)

Für Kopfschütteln im Netz sorgt aber vor allem, dass Fahrer von E-Autos laut der Studie mit Abstand am häufigsten psychopathische Züge aufweisen – gefolgt von Hybrid-Fahrern.

Ein E-Auto lädt an einer Ladesäule.
Laut einer fragwürdigen Studie weisen Fahrer von E-Autos besonders oft psychopathische Züge auf. Im Netz trifft das auf Unverständnis. © IMAGO/Michael Gstettenbauer

„Sag mal, von welcher Pflanze haben die denn geraucht?“, fragt ein Nutzer auf Facebook. Er stellt zudem die berechtigte Frage, ob ein Fahrer eines elektrischen Modells von BMW oder Audi demnach besonders häufig psychopathische Züge aufweist. „Was für ein herrlicher Unfug.“ Viele andere User in der Facebook-Gruppe halten die Studie ebenfalls für unsinnig:

Intention von Studie zu Autofahrern unbekannt – Punkte reichen nicht, um Psychopathen zu identifizieren

Dass eine Studie mit 2.000 Probanden nicht wirklich repräsentativ sein kann, sollte klar sein. Zumal im Vereinigten Königreich allein im vergangenen Jahr mehr als 1,6 Millionen Pkw neu zugelassen wurden. Was die Intention der Studie war, wird aus der Mitteilung ebenfalls nicht ganz deutlich. Neben der Automarke und der Antriebsart hat ScrapCarComparison auch Aspekte wie die Fahrzeugfarbe – Fahrer von goldenen Autos sind demnach besonders psychopathisch veranlagt – und ob die Fahrer personalisierte Nummernschilder haben, analysiert.

Bei allen Aspekten liegen die Werte allerdings sehr weit von der Maximalpunktzahl von 36 entfernt, sodass anhand der Werte wohl keiner der 2.000 befragten Probanden als Psychopath eingestuft werden kann. Laut einem Experten gibt es 7 Zeichen, an denen man einen Psychopathen erkennt.

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