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„Petrolhead“ bezeichnet E-Auto-Hype als „Marketing-Kampagne für Leichtgläubige“

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Von: Julian Baumann

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Sind E-Autos wirklich umweltfreundlich? Aufgrund der Batterieproduktion wird das noch immer bezweifelt. So auch von einem selbst erklärten „Petrolhead“.

Stuttgart/Sydney - E-Autos, auf die inzwischen auch die großen deutschen Autokonzerne Mercedes-Benz, BMW und VW setzen, gelten als klimafreundlich, da sie im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren keine Schadstoffe ausstoßen. Dass aber die Herstellung der Lithium-Ionen-Akkus umweltfreundlich ist, wird von Kritikern nach wie vor bezweifelt. In den Batterien kommen Rohstoffe wie Kobalt, Nickel und eben Lithium zum Einsatz. Eine Expertin erklärte, die seltenen Rohstoffe seien politischer Zündstoff.

Gemäß dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) müssen deutsche Unternehmen zwar gewährleisten, dass entlang der gesamten Lieferkette – also auch beim Abbau von Rohstoffen für E-Auto-Batterien – keine Menschenrechte verletzt werden. Für Kritiker ist die Rohstoffthematik aber weiterhin ein gefundenes Fressen. Auch der selbst erklärte Verbrenner-Fan „The Jonesy Express“ nahm die Thematik zum Anlass, in einem kurzen Clip auf TikTok gegen E-Autos zu wettern.

Verbrenner-Fan auf TikTok: „Wenn du glaubst, dass E-Autos umweltfreundlich sind, dann bist du ein Idiot“

In dem mit dem Titel „E-Autos retten den Planeten nicht“ betitelten Clip erklärt der TikTok-Nutzer, warum elektrische Fahrzeuge seiner Meinung nach eine „Abzocke“ sind. „Das ist eine Marketing-Kampagne für Leichtgläubige“, sagt er. „Und für Linke, die denken, dass sie den Planeten retten werden.“ Rohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt würden in Australien abgebaut, dann in Norwegen in Batterien verbaut und diese anschließend nach Japan geschickt „oder wo auch immer die Teslas produziert werden.“ Ob „The Jonesy Express“ schlicht ignorant ist, oder sich mit Absicht nicht dafür interessiert, wo die Rohstoffe abgebaut werden und wo Tesla seine Modelle baut, ist schwer zu sagen.

In dem kurzen Clip auf TikTok geht der „Petrolhead“ mit seinen Ausführungen aber noch weiter. Die Teslas, in die die Batterien aus Norwegen eingebaut wurden, würden anschließend wieder zurück nach Australien gesandt werden. „Und von jemandem gefahren, der glaubt, er würde Tiere retten, wenn er Sojamilch in seinen Kaffee schüttet.“ Zumindest so lange, bis der Akku leer wäre, denn dann müssten sie die E-Autos an eine „umweltfreundliche“ Ladestation anschließen, „die normalerweise von Diesel-Generatoren betrieben werden“. Das Fazit zum Thema fällt dementsprechend deutlich aus. „Wenn du glaubst, dass E-Autos umweltfreundlich sind, dann bist du ein Idiot.“

Kritik an Aussagen: „Da frage ich mich, wo seiner Meinung nach ‚normale‘ Autos hergestellt werden“

Damit, dass Rohstoffe für E-Auto-Batterien unter anderem in Australien abgebaut und dass die Batterien unter anderem in Norwegen gebaut werden, hat „The Jonesy Express“ vermutlich recht. Australien hat reichhaltige Bodenschätze und kann sich auch selbst mit fossilem Kraftstoff versorgen, weswegen Benzin und Diesel in dem Land für westliche Verhältnisse sehr günstig sind. Das kann allerdings bei weitem nicht jedes Land von sich behaupten. In Deutschland stammt der Diesel beispielsweise größtenteils aus Russland, was auch die aktuell sehr hohen Preise erklärt.

Unter dem kurzen Clip auf TikTok stimmen einige Nutzer dem Verfasser zu. „Nichts als die Wahrheit“, „Danke für Ausführungen“ und „Ich stimme dir absolut zu“, ist zu lesen. „Wenn der Wasserstoff-Antrieb kommt, werden E-Auto-Besitzer richtig sauer sein“, merkt zudem ein Nutzer an. Es gibt aber auch berechtigte Kritik an den Ausführungen:

Mehrere Nutzer merken zudem an, „The Jonesy Express“ habe seine Ausführungen über die Klimafreundlichkeit von E-Autos direkt von Star-Moderator Jeremy Clarkson übernommen, der diese Punkte beim Test des Hybrid-Autos Prius von Toyota aufgeführt hatte. „Ich werde Benziner fahren, bis ich sterbe“, hatte die Autolegende zudem in Bezug auf E-Autos erklärt.

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