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Darf man sein E-Auto in der eigenen Einfahrt waschen? – „Gibt ja keinen Motor“

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Von: Julian Baumann

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Wer sein Auto auf dem heimischen Parkplatz wäscht, kann dafür richtig teuer zur Kasse gebeten werden. Doch wie sieht das bei E-Autos aus, die keinen Benzinmotor und Öl haben?

Stuttgart - Egal ob E-Auto oder Pkw mit Verbrennungsmotor, ein Fahrzeug sollte zumindest hin und wieder geputzt und gewaschen werden. Am bequemsten, aber auch am kostspieligsten ist eine Fahrt in die Waschstraße, bei einer solchen sollte man jedoch Vorsicht walten lassen. Da sich die Heckklappen immer wieder öffneten, erhielten E-Autos von Tesla im vergangenen Jahr Hausverbot in einer Waschanlage in Nordrhein-Westfalen und auch ein Waschstraßenbetreiber in den USA schloss die Stromer aus. Die Modelle des US-Branchenprimus haben aber sogar einen sogenannten Waschanlagen-Modus, der alle Türen und Fenster zuverlässig geschlossen hält.

Wer auf Nummer sicher gehen will oder wem eine Fahrt in die Waschanlage schlicht zu teuer ist, kann natürlich auch selbst zu Schwamm, Reinigungsmittel und Wasser greifen, um sein Auto wieder auf Vordermann zu bringen. Da unbedingt vermieden werden muss, dass Reinigungsmittel, Treib- oder Schmierstoff ins Grundwasser geraten, gelten aber auch dabei strenge Vorschriften, die je nach Stadt stark unterschiedlich sind. Auf Facebook stellen sich einige Nutzer allerdings die Frage, ob solche Regelungen auch für E-Autos gelten, die bekanntlich nicht mit Treibstoff angetrieben werden.

Ein Mann wäscht sein Auto mit einem Schwamm.
Beim Waschen eines Autos in der eigenen Auffahrt gibt es bestimmte Voraussetzungen. Gilt das auch für E-Autos? © IMAGO/Design Pics

Autowäsche im privaten Raum je nach Land- und Stadtkreis unterschiedlich – auch für E-Autos?

Wer sein Auto selbst wäscht, riskiert im schlimmsten Fall ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro. In Baden-Württemberg ist laut dem Bußgeldkatalog immerhin eine Strafe zwischen 500 und 50.000 Euro möglich, wenn man sich nicht an die Vorschriften hält. In der auf die E-Mobilität spezialisierten Facebook-Gruppe „Elektroauto Elektromobilität“ stellt ein Nutzer die Frage, ob solche Regelungen auch für reine E-Autos gelten würden. „Hier gibt es ja keinen Motor und auch keine Ölwanne etc. mehr“, schreibt er. „Gibt es hierzu schon Infos oder sogar schon Urteile?“

In der Gruppe sind sich viele Nutzer einig, dass es bei den Verboten – die nicht in allen deutschen Landkreisen gelten – nicht um den Antrieb, sondern um die Schmutzpartikel auf dem Fahrzeug geht, die bei einer Wäsche mit ins Grundwasser gespült werden können. Ungeachtet des Antriebs sind Autos nahezu immer Schmutzpartikeln in der Luft ausgesetzt. Ein Nutzer in der Gruppe ist der Meinung, dass man jedes Auto in der eigenen Einfahrt waschen darf. „Sofern du nur Wasser nutzt, nicht den Motor wäschst und das Wasser auch in eine Kanalisation fließt“, erklärt er. „Gilt auch für Elektroautos.“

Auto selber waschen: Keine spezielle Regelung für E-Autos – bei Hochdruckreinigern gilt aber Vorsicht

Letztendlich kommt es bei der Beantwortung der Frage, ob man E-Autos am Straßenrand oder in der eigenen Auffahrt waschen kann, auf dieselben Kriterien wie Pkw mit herkömmlichen Antrieben an. Die wichtigste Regel ist, dass keine Schmutzpartikel jeglicher Art ins Grundwasser gelangen. Das Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart schreibt, dass Fahrzeuge nur auf einer befestigten Fläche gewaschen werden dürfen und das anfallende Abwasser in eine Kanalisation abfließen muss, damit es im Klärwerk gereinigt werden kann.

(Quelle: Amt für Umweltschutz Stuttgart)

Die genannten Punkte gelten demnach ungeachtet des Antriebs. E-Autos werden zwar nicht mit Treibstoff angetrieben, der ins Grundwasser geraten kann, gewisse Schmierstoffe gibt es aber trotzdem. Einen Präzedenzfall – wie im Falle der genannten Waschanlage in Nordrhein-Westfalen – gibt es für ein spezielles Waschverbot für E-Autos nicht und auch sonst unterscheiden sich die Stromer bei der Wäsche nicht von Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben. Wie 24auto.de berichtet, sollte man bei der Wäsche mit einem Hochdruckreiniger allerdings vorsichtig sein und den Strahl nicht direkt auf Bereiche des Unterbodens eines E-Autos richten. Dort befinden sich nämlich in der Regel Motor und Batterie.

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