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„Mag beides immer noch gerne“: E-Auto-Fan holt hin und wieder auch den Verbrenner-Porsche aus der Garage

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Von: Julian Baumann

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Der Umstieg auf das E-Auto wird von der Politik forciert, manche Autofans holen hin und wieder aber dennoch den Verbrenner-Sportwagen aus der Garage.

Stuttgart - Seit dem Beginn des E-Auto-Booms Anfang der 2010er Jahre hält die Diskussion darüber an, ob die elektrischen Modelle den Verbrennern überlegen sind oder doch umgekehrt. Es gibt jedoch nicht nur E-Auto „oder“ Verbrenner, sondern auch ein „und“. Für viele Autofahrer ist das E-Auto bereits zum täglichen Begleiter geworden, manchen fehlt trotz der beeindruckenden Beschleunigung aber noch immer der klassische Motorensound. Auf Facebook erklärt ein Nutzer, dass er inzwischen ein wirklicher E-Auto-Fan geworden sei, hin und wieder aber auch seinen luftgekühlten Porsche 911 aus der Garage holt.

Gerade beim Fahrspaß scheiden sich in Bezug auf die E-Autos nach wie vor die Geister. Der ehemalige VW-Chef Herbert Diess hatte zwar erklärt, dass jemand, der einmal elektrisch gefahren sei, „nie mehr zurück“ zum Verbrenner wolle, dem ist aber offenbar nicht so. Der besagte Facebook-Nutzer erklärt in der Gruppe zur E-Mobilität, dass er nach wie vor beide Antriebe möge und dass er es für falsch halte, gegen ein Konzept zu sein. Auch Porsche selbst setzt neben der erfolgreichen E-Sportwagenreihe Taycan, der weitere elektrische Modelle folgen sollen, auch auf synthetische Kraftstoffe für den Verbrennungsmotor.

E-Auto-Fan holt hin und wieder seinen Porsche aus der Garage – „Mag beides immer noch gerne“

„Ich bin ja mittlerweile echt Elektroauto-Fan“, schreibt der Nutzer in der Facebook-Gruppe und erklärt, dass er bei den Stromern gerade die leise, ruhige Fahrweise genieße. „Aber ab und an mal den Luftgekühlten rausholen ist da echt ein Erlebnis.“ Zudem postete er in der Gruppe ein Bild seines Porsche 911 Typ 964 mit luftgekühltem Sechszylinder-Motor. Obwohl Porsche angekündigt hat, die Baureihen nach und nach elektrifizieren zu wollen, soll das legendärste Sportwagenmodell aus Stuttgart-Zuffenhausen kein reiner Stromer werden. „Ich mag beides immer noch gerne und finde es falsch, wie der Mainstream gegen ein Konzept zu sein.“

Eine E-Auto-Ladestation von GTÜ in Stuttgart neben einem Porsche 911 Typ 964.
Ein E-Auto-Fan erklärt auf Facebook, dass er hin und wieder auch noch seinen Verbrenner-Porsche aus der Garage holt. © Porsche AG & IMAGO/Arnulf Hettrich (Fotomontage: BW24)

Gerade bei Autofans – und solchen, die sich zwei Autos leisten können – ist es mit Sicherheit nicht selten, dass sie neben einem E-Auto für den Alltag auch hin und wieder den Verbrenner aus der Garage holen. „Nach dreißig Jahren Ehe, ist eine Blondine ja auch mal ganz schön“, formuliert es ein Nutzer in der Facebook-Gruppe. Andere stimmen zu, dass es sich durchaus nicht ausschließt, E-Auto und Verbrenner zu fahren. „Ich bin als Elektroplaner Elektromobilitätsfan“, schreibt einer. „Trotzdem habe ich enorm Freude daran, unseren 1973er-Käfer zu fahren.“

Autofans fehlt bei E-Autos meist der Motorensound – und das klassische Design

Dass es nach wie vor viele Autofahrer gibt, die beim E-Auto vor allem den klassischen Motorensound vermissen, haben auch die Hersteller bemerkt. Porsche will das große Ärgernis von E-Autos abschaffen und der elektrische Nachfolger des Dodge-Charger soll mit einem „Höllensound“ so laut werden wie das Verbrenner-Pendant. Dem Facebook-Nutzer fehlt nach eigener Aussage aber noch ein anderes Detail an den E-Autos. „Die Technik ist geil, aber die Formensprachen für mich oft nicht schön“, schreibt er. Die abgerundeten Formen der elektrischen Modelle – die der Aerodynamik geschuldet sind – sind tatsächlich ein oft genanntes Kriterium.

Mit der Entscheidung des EU-Parlaments dürfen ab 2035 zwar nur noch klimaneutrale Neuwagen verkauft werden, Modelle wie der Porsche 911 Typ 964 und viele andere klassische Verbrenner-Fahrzeuge werden deshalb aber nicht von den Straßen verschwinden. „Autos mit Verbrennungsmotor wird es weltweit noch lange geben“, sagte auch Bosch-Chef Stefan Hartung. Demnach können Autofans trotz Umstieg aufs E-Auto auch in Zukunft ihre Verbrenner-Sportwagen aus der Garage holen – sofern sie sich beides leisten können.

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