1. bw24
  2. Auto
  3. E-Autos

Abenteuerliches Laden von E-Auto wirft Fragen auf

Erstellt:

Von: Julian Baumann

Kommentare

E-Auto-Fahrer greifen immer wieder zu abenteuerlichen Lademethoden. Die Frage ist allerdings, ob das aufgrund des Mangels an Ladestationen passiert.

Stuttgart - Die Ladeinfrastruktur für E-Autos ist nach wie vor ein Zankapfel. Während die Anbieter die Anzahl an Ladepunkten immer weiter ausbauen, wird das Tempo des Ausbaus auf der anderen Seite immer wieder bemängelt. Dass die Infrastruktur natürlich noch nicht mit dem Tankstellennetz mithalten kann, ist verständlich. Während Fahrer von Autos mit Verbrennungsmotoren aber Benzin oder Diesel in der heimischen Garage bunkern müssten, um nicht auf das Tankstellennetz angewiesen zu sein, können E-Auto-Fahrer ihre Fahrzeuge bequem zu Hause laden. Dabei kommt es aber immer wieder zu kuriosen Szenen.

Die professionellste Möglichkeit, um ein E-Auto in der eigenen Garage zu laden, ist eine Wallbox. Ein Porsche-Fahrer suchte kürzlich eine Wallbox, die auch zu seinem Taycan passt. Manche E-Auto-Fahrer, die beispielsweise keine Garage haben, legen das Kabel aber auch mal quer über die Straße zu ihrem geparkten Fahrzeug. Die Stadt Stuttgart geht bereits gegen das verbotene Verhalten vieler E-Auto-Fahrer vor. In einer Facebook-Gruppe teilte ein Nutzer ebenfalls ein Bild eines abenteuerlichen Ladevorgangs und fragte, ob das „Sparsamkeit“ bedeute, oder einfach nur der mangelnden Verfügbarkeit von Ladestationen geschuldet sei.

Abenteuerliche Ladelösung für ein E-Auto – „zumindest keine Stolperfalle“

Wer sein E-Auto täglich braucht, wählt mit dem Laden zu Hause natürlich eine praktische Möglichkeit. Das Laden an einer haushaltsüblichen Steckdose dauert zwar einige Stunden, das kann aber bequem über Nacht gemacht werden. Wenn man nicht gerade im Erdgeschoss wohnt, ist für die Verbindung von Steckdose zum Fahrzeug aber oftmals Kreativität gefragt. Auf dem Foto des Facebook-Nutzers ist zu sehen, wie jemand vom zweiten Stock eines Gebäudes – per Verlängerung – ein Kabel schräg nach unten zu seinem E-Auto verlegt hat. Ein Tesla-Fahrer aus Rom griff zu einer ähnlich abenteuerlichen Ladelösung.

Ein Kabel ist per Verlängerung aus einem Fenster zu einem E-Auto von Audi verlegt.
E-Auto-Fahrer greifen immer wieder zu abenteuerlichen Methoden, um ihr Fahrzeug am Hausstrom zu laden. © Screenshot: Facebook/Igor Scherbak

„Was denken Sie: Sparsamkeit oder Mangel an öffentlichen Stromtankstellen?“, fragt der Ersteller des Beitrags in der Facebook-Gruppe. Das Laden über den Hausstrom ist tatsächlich die günstigste – und bei weitem langsamste – Lademöglichkeit. Ob der Besitzer des Fahrzeugs keine freie Ladestation in der Nähe finden konnte, lässt sich dagegen nur erahnen. „Zumindest keine Stolperfalle“, kommentiert eine Nutzerin unter den Beitrag. „Bei Regen jedoch nicht so zu empfehlen.“ Ein anderer erwidert, dass auch bei Regen nichts passieren könne. Diesbezüglich kritisierte ein Fahrer auch eine „sinnlose“ E-Auto-Erfindung.

E-Auto zu Hause laden: Laden an Schuko-Steckdose laut ADAC nur „eine Notlösung“

Ein anderer Nutzer schreibt auf Facebook, dass die Lademöglichkeit zwar kreativ sei, aber „ob das aber zulässig ist, möchte ich bezweifeln“. Dass man ein Kabel nicht einfach quer über den Gehweg oder gar die Straße legen darf, leuchtet ein. Das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main hatte im vergangenen Jahr auch eine Sondernutzung abgelehnt. In der Facebook-Gruppe sind die User aber der Meinung, dass an einer senkrechten Ladelösung nichts auszusetzen sei. „Das Problem besteht eher bei Stolperfallen“, schreibt einer. „So kann eigentlich keiner was dagegen sagen.“

Eine andere Frage, die sich insgesamt beim Laden eines E-Autos am Hausstrom stellt, ist, ob eine handelsübliche Schuko-Steckdose das auch über einen längeren Zeitraum aushält. Grundsätzlich ist ein solcher Ladevorgang möglich, schreibt der ADAC. „Allerdings ist das Laden an einer haushaltsüblichen Schuko-Steckdose eher eine Notlösung.“ Da die Steckdosen auf den Hausverbrauch ausgelegt sind, sind sie nur für begrenzte Zeiträume maximal belastbar. Bei einer Überbelastung könne laut dem Automobilclub eine übermäßige Erwärmung, genannt „Hotspots“, entstehen, die im schlimmsten Fall Brände auslösen können. Die sichere Lösung ist deshalb die Installation einer Wallbox, die auf das Laden von E-Autos ausgelegt ist.

Auch interessant

Kommentare