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Trotz Maskenpflicht-Ende: Mercedes, Bosch und ZF halten weiter daran fest

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Von: Julian Baumann

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Ein Mitarbeiter von Mercedes-Benz hat in der Produktion der S-Klasse einen Mundschutz an.
Am 3. April entfällt in Baden-Württemberg die Maskenpflicht. Mercedes-Benz und Co. halten zum Schutz der Mitarbeiter vorläufig an der Maßnahme fest. © Marijan Murat/dpa

Obwohl die Maskenpflicht in Baden-Württemberg entfällt, halten Mercedes-Benz, Bosch und ZF Friedrichshafen weiter daran fest.

Stuttgart - In der mehr als zwei Jahre andauernden Corona-Krise ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung die am längsten andauernde Schutzmaßnahme. Am Sonntag (3. April) entfällt die Maskenpflicht in Baden-Württemberg in den meisten Bereichen. Weiterhin gilt sie jedoch im öffentlichen Nahverkehr und in sozialen Einrichtungen wie Pflegeheimen und Krankenhäusern. Auch in den Werken der großen Unternehmen der Autoindustrie müssen die Mitarbeiter in der Produktion seit Beginn der Pandemie Masken tragen, sofern sie nicht auf das Homeoffice ausweichen können.

Das Ende der Maskenpflicht in Baden-Württemberg ist umstritten. Auch in Stuttgart sorgt das Ende der Maskenpflicht nicht für Jubelstürme, wie eine BW24-Umfrage ergab. Die Bürger äußerten vor allem Bedenken über das weiterhin große Ansteckungsrisiko. Aktuell ist die 7-Tage-Inzidenz im Südwesten zwar rückläufig, die Zahl der Neuinfektionen aber weiterhin sehr hoch. Auch die großen Unternehmen der baden-württembergischen Autoindustrie, der Autokonzern Mercedes-Benz und die Autozulieferer Bosch und ZF Friedrichshafen, wollen aus Sicherheitsgründen zunächst weiter an der Maskenpflicht festhalten, wie sie gegenüber BW24 erklärten.

Mercedes-Benz: Maskenpflicht gilt weiterhin in Gebäuden

Der Autobauer Mercedes-Benz hat bereits in der Anfangsphase der Corona-Pandemie weitreichende Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter ergriffen. „Dazu gehören Hygiene- und Reinigungs-Standards sowie Regelungen zum Verhalten am Arbeitsplatz“, erklärt eine Konzernsprecherin auf Anfrage von BW24. Die derzeit im Unternehmen bestehenden Maßnahmen sollen gemäß der Corona-Arbeitsschutzmaßnahmen mindestens bis zum 25. Mai 2022 erhalten bleiben. „Es gilt insbesondere weiterhin eine Maskentragepflicht in Gebäuden, außer wenn am Arbeitsplatz der Mindestabstand und die Mindestfläche eingehalten werden können, insbesondere in der Produktion und in produktionsnahen Bereichen.“

Zudem sei eine Rückkehr der Mitarbeiter an die Büro-Arbeitsplätze bei Mercedes-Benz weiterhin nur unter Beachtung von Abständen und Mindestflächen möglich. „Mercedes-Benz stellt Beschäftigten entsprechend der Gefährdungsbeurteilung einen Selbsttest pro Woche zur Verfügung“, so die Sprecherin. Daneben biete der Konzern auch weiterhin Corona-Schutzimpfungen für die Mitarbeiter an. Bisher seien an den Standorten von Mercedes-Benz in Deutschland rund 76.500 Impfungen durchgeführt worden. „Wenn das Infektionsgeschehen die Arbeit vor Ort für alle wieder zulässt, ist das sogenannte hybride Arbeiten unser Arbeitsmodell der Zukunft.“ Dann seien verschiedene Formen möglich, von der vollständigen Präsenz bis zum überwiegend mobilen Arbeiten.

Eine Umfrage der Unternehmensleitung und des Gesamtbetriebsrates von Mercedes-Benz habe ergeben, dass mehr als die Hälfte der teilnehmenden Mitarbeiter auch weiterhin mehrere Tage pro Woche mobil arbeiten wollen, erklärt die Sprecherin gegenüber BW24. „Allerdings möchten viele tageweise auch wieder ins Büro zurückkehren, um sich mit Kolleginnen und Kollegen persönlich auszutauschen.“ Den Mix zwischen dem mobilen Arbeiten und dem Arbeiten vor Ort könnten die Mitarbeiter und die Führungskräfte gemeinsam und eigenverantwortlich bestimmen. „Damit ermöglichen wir unseren Beschäftigten viel Spielraum und Selbstbestimmung.“

Bosch und ZF Friedrichshafen wollen auch an Maskenpflicht festhalten

Der weltgrößte Automobilzulieferer Bosch hat ebenfalls frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter ergriffen und will diese auch nach dem 3. April aufrechterhalten. „Wir werden vorerst unsere Schutzmaßnahmen wie Hygiene- und Abstandsregeln, das Tragen von Masken und ein regelmäßiges Angebot an Selbsttests beibehalten“, erklärt eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage von BW24. „Zudem ermöglichen und empfehlen wir unseren Mitarbeitenden weiterhin mobiles Arbeiten, wo möglich.“ Selbstverständlich halte sich Bosch an alle rechtlichen und gesetzlichen Vorgaben.

Auch der Autozulieferer ZF Friedrichshafen will die Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus noch nicht abschaffen. „Der Schutz der Mitarbeiter hat bei ZF oberste Priorität“, sagt ein ZF-Sprecher gegenüber BW24. „Daher werden wir an unseren Standorten vorerst an der Maskenpflicht festhalten.“ Insgesamt zeigt sich bei den großen Unternehmen in der baden-württembergischen Autoindustrie ein einheitliches Bild. Um die Mitarbeiter weiterhin vor einer Ansteckung zu schützen, halten die Unternehmen zunächst an der Maskenpflicht fest und bieten den Angestellten auch weiterhin die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten.

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