Neues aus der Autowelt: Robotaxi-Firma Waymo steigt komplett auf Elektroautos um
Neuigkeiten aus der Welt der Autos: In unserem Newsticker informieren wir regelmäßig zu aktuellen Themen rund um die Autoindustrie.
- Mercedes-Benz will mit Aufbau von Schnellladenetzwerk in Deutschland noch 2023 beginnen
- Tesla beschäftig in Giga Berlin inzwischen mehr als 10.000 Mitarbeiter
- Auto-News aus der Vergangenheit finden Sie in unserem früheren BW24-Autoticker.
Update vom 31. März, 10:20 Uhr: Die Google-Schwesterfirma Waymo steigt bei ihrem Robotaxi-Dienst komplett auf Elektroautos um. Die aufwendig umgebauten Minivans des Modells Chrysler Pacifica mit Hybrid-Antrieb werden ausgemustert. Stattdessen werde man auf den vollelektrischen Jaguar I-Pace setzen, bis die speziell für Waymo entwickelten Robotaxi-Fahrzeuge geliefert werden, teilte der Dienst am Donnerstag mit.
Waymo ging aus dem Roboterauto-Projekt von Google hervor, das den Startschuss für einen Wettlauf zwischen Autoherstellern und Start-ups gab. Die zum Google-Dachkonzern Alphabet gehörende Firma betreibt bisher Robotaxi-Dienste unter anderem in Teilen von San Francisco und Phoenix in Arizona.

Beim Deal mit Chrysler 2018 war von mehr als 60 000 Pacificas die Rede, doch laut Medienberichten wurden weniger als 1000 geliefert. Das dürfte auch daran liegen, dass das autonome Fahren viel schwerer zu meistern ist als ursprünglich erwartet. Die Jaguar-Fahrzeuge brachte Waymo bereits unter anderem in San Francisco auf die Straße.
Als Waymo den Deal mit Chrysler schloss, gab es noch Zweifel, ob Elektroautos gut als Robotaxis eingesetzt werden können. Als ein Argument dagegen wurde gesehen, dass sie für das Aufladen der Batterien pausieren müssen - während die teuren Fahrzeuge so viel Zeit wie möglich Geld verdienen müssen. Doch Waymo-Konkurrenten wie die General-Motors-Tochter Cruise setzten bereits komplett auf Elektroautos. Auch die speziell für die Dienste entwickelten Robotaxi-Fahrzeuge, die in den kommenden Jahren eingeführt werden sollen, fahren vollelektrisch. (dpa)
Update vom 29. März, 10:00 Uhr: Der kuwaitische Staat verringert seinen Anteil am Autobauer Mercedes-Benz. Der Verkauf von etwa 20 Millionen Aktien sei Teil einer Diversifikationsstrategie der Anlagen, hieß es in einer Mitteilung der Kuwait Investment Authority (KIA) vom Dienstag. Nach der Veräußerung eines Viertels seines Anteils wird KIA noch etwa 53 Millionen Papiere halten. Derzeit hält die Gesellschaft 6,8 Prozent des Mercedes-Aktienkapitals und ist damit drittgrößter Einzelaktionär.

Beim angepeilten Preis von 69,27 Euro je Mercedes-Aktie würde KIA einen Erlös von etwa 1,4 Milliarden Euro erzielen. Der Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft hatte am Dienstag bei 71,89 Euro und damit 0,6 Prozent höher als am Vortag gelegen. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden zuletzt allerdings nur noch 69,99 Euro gezahlt. In den letzten drei Jahren hat sich der Aktienkurs von Mercedes-Benz nahezu vervierfacht. (dpa)
Tesla produziert in Grünheide 5.000 Autos wöchentlich
Update vom 27. März, 10:10 Uhr: Der US-Elektroautobauer Tesla hat in Deutschland die Hälfte seines ersten Produktionsziels erreicht. Im Werk in Grünheide bei Berlin würden nun 5.000 Autos pro Woche hergestellt, teilte Tesla am Samstagabend bei Twitter mit. Das entspricht hochgerechnet etwa 250.000 Fahrzeugen pro Jahr. In der ersten Ausbaustufe will das Unternehmen 500.000 Autos im Jahr vom Band rollen lassen, also etwa 10.000 pro Woche.

Tesla stellt seit rund einem Jahr in Grünheide Elektroautos her. Zuletzt waren es rund 4.000 Autos pro Woche. In der Fabrik arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. Nach der ersten Ausbaustufe will Tesla das Werk vergrößern und dann eine Million Autos produzieren - der Zeitplan dafür ist offen.
Der erste Antrag auf Teilgenehmigung beim Brandenburger Landesamt für Umwelt ist gestellt. Umweltschützer haben Bedenken gegen den Ausbau, ein Teil des Geländes liegt im Wasserschutzgebiet. Das Unternehmen benötigt für den Ausbau nach eigenen Angaben kein zusätzliches Wasser, weil es das Abwasser aufbereiten will. (dpa)
Update vom 24. März, 13:30 Uhr: Im Streit um die Zukunft von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren hat die Bundesregierung eine Antwort der EU-Kommission auf jüngste deutsche Lösungsvorschläge erhalten. Diese sollte nun geprüft werden, wie das Verkehrsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Das Ressort hatte am Donnerstagabend ein Schreiben nach Brüssel gesandt. Minister Volker Wissing (FDP) zeigte sich zuversichtlich, dass es nun zu einer gangbaren Lösung kommt. Er wollte sich am Freitagnachmittag (14.00) in Mainz äußern.
Wissing sagte der Deutschen Presse-Agentur, man habe sich eng mit der EU-Kommission beraten und ihr nach sorgfältiger Prüfung einen konstruktiven Lösungsvorschlag übermittelt. „Wir gehen davon aus, dass damit nicht nur alle inhaltlichen, sondern auch die rechtlichen Fragen hinreichend beantwortet sind.“ Er fügte hinzu: „Der Genehmigung von neuzugelassenen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, die ausschließlich mit synthetischen Kraftstoffen betankt werden, sollte damit auch nach 2035 nichts mehr im Wege stehen.“

Man erwarte nun, dass die EU-Kommission eine entsprechende Erklärung abgebe, klare zeitliche Zielmarken nenne und den Prozess für entsprechende Rechtsakte in Gang setze, sagte Wissing.
Hintergrund ist eine grundsätzliche Einigung von Europaparlament und EU-Staaten, wonach in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden dürfen. Deutschland dringt aber darauf, auch danach noch Neuwagen mit Verbrennungsmotoren zuzulassen, die E-Fuels tanken - also klimaneutrale künstliche Kraftstoffe, die mit Ökostrom erzeugt werden. Eine für Anfang März vorgesehene Bestätigung der Einigung durch die EU-Staaten wurde daher von Deutschland zunächst verhindert. Von einem Masseneinsatz sind E-Fuels derzeit noch weit entfernt. (dpa)
Tanken ist in Deutschland wieder billiger geworden.
Update vom 22. März, 14:40 Uhr: Tanken ist in Deutschland wieder billiger geworden. Nach mehreren Wochen schwankender Werte haben die Spritpreise zuletzt deutlich nachgegeben, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Daten des ADAC hervorgeht. Ein Liter Superbenzin der Sorte E10 kostete demnach tags zuvor im bundesweiten Durchschnitt 1,735 Euro. Das waren 2,7 Cent weniger als vor Wochenfrist.

Diesel verbilligte sich um 2,6 Cent auf 1,695 Euro je Liter, dies war laut ADAC der tiefste Wert seit dem Jahresbeginn. Günstiger war der Kraftstoff zuletzt am 24. Februar 2022 - bevor die Preise im Zuge des Ukraine-Krieges vorläufig durch die Decke gingen. E10 war in diesem Jahr zwar schon günstiger, auch diese Kraftstoffsorte liegt nun allerdings in etwa auf dem Niveau zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns.
Als Grund für die Rückgänge sieht man beim ADAC die Entspannung am Rohölmarkt. Der Verkehrsclub hält die Preise aber noch für zu hoch - insbesondere bei Diesel, der im langjährigen Schnitt wegen niedrigerer Steuern unter normalen Umständen um die 15 Cent billiger als E10 ist. (dpa)
EU-Autoabsatz erholt sich weiter von den Lieferproblemen
Update vom 21. März, 10:00 Uhr: In der EU erholt sich der Automarkt weiter von Lieferkettenproblemen. Im Februar stieg die Zahl der neu zugelassenen Privatfahrzeuge gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum um 11,5 Prozent auf 802 763 Exemplare, wie der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Daraus ergibt sich für die ersten zwei Monate des Jahres ein Plus von 11,4 Prozent auf knapp 1,6 Millionen Stück. Allerdings hatte die Halbleiterknappheit zu Beginn 2022 stark am Autoabsatz genagt, so dass die Vergleichswerte entsprechend niedrig sind.

In den vier Schlüsselmärkten verzeichnete der Verband im Februar vor allem in Spanien (plus 19,2 Prozent), Italien (plus 17,4 Prozent) und Frankreich (plus 9,4 Prozent) mehr Neuzulassungen. In Deutschland verkauften die Autohersteller 2,8 Prozent mehr Wagen.
EU-weit machen dabei Benziner mit mehr als einem Drittel den größten Teil der neu zugelassenen Wagen aus. Auf dem zweiten Platz rangieren mittlerweile Hybrid-Elektrofahrzeuge, die gut ein Viertel aller Wagen ausmachen. Insgesamt verzeichneten Fahrzeuge mit alternativen Antrieben ein großes Interesse. Neue Dieselautos machen noch 15 Prozent aus. (dpa)
Russischer Autobauer Gaz verklagt VW auf hohe Abfindung
Update vom 20. März, 10:25 Uhr: Ein Gericht in Nischni Nowgorod an der Wolga hat auf eine Klage des früheren russischen VW-Partners Gaz hin das Vermögen des Wolfsburger Automobilkonzerns in Russland beschlagnahmt. Gaz habe vor Gericht beantragt, die Kündigung des Montagevertrags für nichtig zu erklären und VW zu einer Vertragsstrafe von 15,6 Milliarden Rubel (190 Millionen Euro) zu verurteilen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax am Montag unter Berufung auf die Gerichtsakte.

Der russische Autobauer Gaz, zu Sowjetzeiten bekannt für die Herstellung der Wolga-Limousinen, war bis zum vergangenen Jahr Fertigungspartner von VW in Russland. In der Fabrik in Nischni Nowgorod wurden mehrere Modelle von VW und Skoda zusammengeschraubt. Nachdem im Mai die US-Sanktionen gegen Gaz in Kraft getreten waren, zog sich VW offiziell aus der Co-Fertigung zurück und bot den Angestellten dort eine Abfindung.
Die Produktion wurde - wie auch im eigenen VW-Werk in Kaluga 150 Kilometer südlich von Moskau - bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingestellt. Zuletzt war bekannt geworden, dass der deutsche Automobilbauer über einen Verkauf seines Werks und anderer Vermögenswerte in Russland verhandelt. Als möglicher Käufer galt die Autohandelsgruppe Avilon. Allerdings müssen solche Geschäfte von der russischen Regierung abgesegnet werden. (dpa)
ZF Friedrichshafen: Autozulieferer knackt Umsatzmarke von 40 Mrd Euro - Gewinn sinkt
Update vom 17. März, 10:00 Uhr: Der Autozulieferer ZF hat erstmals mehr als 40 Milliarden Euro umgesetzt. Der Konzern erzielte im vergangenen Jahr 43,8 Milliarden Euro und schaffte damit einen Zuwachs von 14,3 Prozent, wie das Unternehmen mit Sitz in Friedrichshafen am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn nach Steuern lag bei 376 Millionen Euro - nach 783 Millionen im Jahr zuvor. „Auch wenn wir 2022 mit unserer Strategie weiter vorangekommen sind, können wir mit diesem Finanzergebnis nicht zufrieden sein“, sagte der ZF-Chef Holger Klein, der den Konzern seit Jahresanfang führt.
Die umsatzstärkste Region war Europa mit einem Anteil von 43 Prozent - gefolgt von den USA und Asien. Im China-Geschäft sieht der Konzern noch viel Potenzial .Im vergangenen Jahr sei der höchste Auftragseingang in der Konzerngeschichte verbucht worden, teilte das Unternehmen mit. Allein bei elektrischen Antrieben seien es mehr als 30 Milliarden Euro gewesen. Dies ermögliche ZF, den Wandel von klassischen Getrieben hin zu elektrischen Antriebslösungen zu vollziehen.

Um unabhängiger vom rückläufigen Pkw-Geschäft zu werden, werde sich der Konzern stärker auf ertragsstarke Bereiche wie der Industrietechnik und dem Nutzfahrzeuggeschäft konzentrieren, sagte Klein. Auch Kostendisziplin sei mit Blick auf die Herausforderungen angesagt. Rohstoffmangel, Pandemie-Nachwirkungen, Krieg, Inflation und steigende Energiepreise: Das werde auch für ein herausforderndes Jahr 2023 sorgen. Der Konzern rechnet mit einem Umsatzwachstum auf mehr als 45 Milliarden Euro.
2022 hatte ZF weltweit rund 164.900 Mitarbeiter, was rund 7.300 mehr waren als im Vorjahr. Die Mitarbeiter an den deutschen Standorten in Vollzeit erhalten laut Unternehmen eine betriebliche Erfolgsbeteiligung von 800 Euro brutto. ZF ist an fast 190 Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten. Der Konzern gehört mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen. (dpa)
VW erweitert elektrische ID-Reihe um Kleinwagen - Studie vorgestellt
Update vom 16. März, 10:00 Uhr: Volkswagen hat einen Entwurf für den elektrischen Kleinwagen gezeigt, mit dem die Kernmarke des Konzerns ihre ID-Reihe nach unten erweitern will. Das Auto (Arbeitstitel „ID.2all“) soll bis 2026 starten, in etwa die Größe eines heutigen VW Polo haben und in Spanien produziert werden. Voraussichtlich 2025 sei die Serienversion für den europäischen Heimatmarkt fertig entwickelt, sagte Markenchef Thomas Schäfer am Mittwochabend bei der Vorstellung der Studie in Hamburg. In der Grundausstattung soll der ID.2 weniger als 25.000 Euro kosten, die Reichweite dürfte bis zu 450 Kilometer betragen.
Klimaschützer fordern seit langem, nicht nur teurere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auszurüsten. Bisher setzte auch VW für seine neue E-Baureihe eher auf mittlere Größen, SUVs oder Limousinen - Einstiegsmodell war der ID.3, der in die Kompaktklasse fällt und mit dem Golf vergleichbar ist. „Wir machen Tempo bei der Transformation, um die E-Mobilität in die Breite zu bringen“, erklärte Schäfer nun.

Ein noch kleineres Elektroauto ist bei der Hauptsparte von Volkswagen ebenfalls in Vorbereitung. „Wir müssen uns auch um Fahrzeuge unter 20.000 Euro kümmern“, sagte Schäfer. Dies werde die „nächste große Herausforderung“. Es hatte etwa Kritik gegeben, weil VW die elektrische Variante des Up im Mini-Segment wohl auslaufen lässt.
Dem präsentierten Konzeptauto soll eine grundsätzliche Bedeutung für die ID-Reihe zukommen. Es zeige auch beim Design, „wo es insgesamt mit Volkswagen“ hingeht, so Schäfer. Entwicklungsvorstand Kai Grünitz wies auf eine überarbeitete Fassung der aktuellen Elektro-Plattform MEB („MEB Entry“) hin, die später in Serie gehe. Damit sollen Standardisierungs- und Kostenvorteile in der Herstellung auch kleiner Modelle möglich sein, die Gewinnspannen sind hier deutlich schmaler als bei größeren Autos: „Dank der Skaleneffekte des MEB sind wir in der Lage, Technologien der höheren Klassen preiswert zu integrieren.“
Bis 2030 will VW Pkw den Anteil reiner Stromer in Europa auf mindestens 80 Prozent steigern, bis 2026 kommen zehn E-Modelle. Der ID.2 soll zudem ein System für teilautomatisiertes Fahren erhalten. (dpa)
BMW rechnet mit leichtem Auslieferungsplus
Update vom 15. März, 10:00 Uhr: BMW rechnet in diesem Jahr trotz Sonderkosten für ein Geschäft in China mit einem guten Abschneiden im Kerngeschäft. Die Auto-Auslieferungen wollen die Münchener leicht erhöhen, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte. Das bedeutet bei BMW ein Plus zwischen einem und fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 2,4 Millionen Fahrzeugen. Die Verkaufspreise dürften stabil bleiben. Das Management um Konzernchef Oliver Zipse geht von einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von 8 bis 10 Prozent in der Autosparte aus. Im vergangenen Jahr lag sie bei 8,6 Prozent. In der Prognose enthalten sind weitere Sonderkosten von 1,4 Milliarden Euro aus der Mehrheitsübernahme des chinesischen Gemeinschaftsunternehmens BMW Brilliance (BBA).

Im vergangenen Jahr hatten wegen der Übernahme viele Sondereffekte die Zahlen des Unternehmens verzerrt, so auch die Neubewertung der bereits zuvor gehaltenen Anteile von BBA, die für einen Sonderertrag von 7,7 Milliarden Euro sorgte. Dieser Effekt fehlt diesmal im Finanzergebnis, weswegen BMW beim Vorsteuergewinn deutlich weniger veranschlagt als die rekordhohen 23,5 Milliarden Euro aus dem vergangenen Jahr. Zudem rechnet BMW mit einer weniger guten Lage für die Wiedervermarktung von zurückgenommenen Leasingautos. Die Zahl der Mitarbeiter will BMW in diesem Jahr leicht erhöhen - damit dürfte die Beschäftigtenzahl ausgehend von 149 475 um ein bis fünf Prozent wachsen.
Volkswagen erhöht Investitionen in E-Antriebe und Digitales deutlich
Update vom 14. März, 10:15 Uhr: Der Volkswagen-Konzern steckt in den kommenden fünf Jahren einen noch größeren Anteil seines Investitionsbudgets in Elektroautotechnik und Digitalisierung. Insgesamt sollen in den Jahren 2023 bis 2027 rund 180 Milliarden Euro investiert werden, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Berlin mitteilte. Rund 68 Prozent davon, also mehr als zwei Drittel, gehen in die Bereiche Elektrifizierung und digitale Vernetzung.
In der vorangegangenen großen Planungsrunde über fünf Jahre veranschlagte VW für die Zukunftstechnologien rund 56 Prozent der gesamten Investitionsmittel von 159 Milliarden Euro. Bereits 2025 soll jedes fünfte verkaufte Fahrzeug des Konzerns weltweit über einen reinen Elektroantrieb verfügen.

Viel Geld soll in den kommenden fünf Jahren in den Aufbau der Batteriezellfabriken und die Rohstoffsicherung des Konzerns fließen. Dafür sind bis zu 15 Milliarden Euro vorgesehen. Bis 2030 soll die Batterietochter PowerCo einen Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtschaften.
Darüber hinaus wollen die Wolfsburger auf dem nordamerikanischen Markt eine größere Rolle spielen und in China die Anstrengungen rund um die Digitalisierung im Auto stärken. Auf seinem wichtigsten Markt hatte VW in den vergangenen Jahren des Öfteren Probleme, die Ansprüche junger chinesischer Kunden an die Vernetzung im Auto zu erfüllen. (dpa)
Porsche verdient deutlich mehr und peilt weiteres Wachstum an
Update vom 13. März, 09:50 Uhr: Trotz Lieferschwierigkeiten hat der Sport- und Geländewagenbauer Porsche im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Mit 6,8 Milliarden Euro lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 27,4 Prozent über dem Vorjahreswert, wie die VW-Tochter am Montag mitteilte. Den Umsatz steigerten die Stuttgarter im Jahr ihres Börsengangs um 13,6 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro. „Wir haben unter schwierigen Rahmenbedingungen das mit Abstand stärkste Ergebnis in der Geschichte von Porsche erreicht“, sagte Porsche- und VW-Chef Oliver Blume. Der Absatz stieg, wie bereits bekannt, um 2,6 Prozent auf 309 884 Autos.

Auch ins laufende Jahr blickt Porsche optimistisch. Beim Umsatz peilt das Unternehmen einen Korridor zwischen 40 bis 42 Milliarden Euro an. Und bei der operativen Umsatzrendite - also dem Anteil des Gewinns im laufenden Geschäft am Umsatz - steuert das Unternehmen weiter auf sein ausgerufenes Ziel von 20 Prozent zu. Im Jahr 2022 war der Wert von 16 auf 18 Prozent gestiegen.
Der VW-Konzern hatte Porsche im September an die Börse gebracht und über die Notierung von einem Viertel der Porsche-AG-Vorzugsaktien brutto 9,1 Milliarden Euro eingenommen. Darüber hinaus gingen 25 Prozent plus eine Aktie der stimmberechtigten Stammpapiere der Porsche AG an die VW-Dachgesellschaft Porsche SE, die von den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch kontrolliert wird. Im Dezember stieg Porsche in den Leitindex Dax auf und ersetzte dort den Sportartikelhersteller Puma. (dpa)
Mercedes-Benz will mit Aufbau von Schnellladenetzwerk in Deutschland noch 2023 beginnen
Update vom 10. März, 10:00 Uhr: Der Autobauer Mercedes-Benz hat seine Pläne für ein eigenes Ladenetz für Elektroautos konkretisiert. In Deutschland und Frankreich sollen in diesem Jahr die ersten Schnellladesäulen gebaut werden, sagte Franz Reiner, Vorstandschef von Mercedes-Benz Mobility, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Genauere Zahlen nannte er nicht. Der Aufbau laufe sehr gut, auch wenn derzeit noch keine Ladestation stehe, sagte der Chef der Finanzierungsgesellschaft von Mercedes.
Wie auch in den USA werde in Deutschland und Frankreich mit dem vierten Quartal des Jahres gerechnet. In den USA seien in diesem Jahr die ersten 20 Ladeparks - mit jeweils mehreren Ladepunkten - geplant. Anfang des Jahres hatte Mercedes angekündigt, bis zum Ende des Jahrzehnts weltweit 10.000 Schnellladepunkte für Elektro-Autos aufzubauen. Mercedes-Kunden sollen zu den Ladepunkten mit bis zu 350 Kilowatt Ladeleistung bevorzugten Zugang haben, etwa durch eine Reservierungsfunktion.

Dafür investiere das Unternehmen einen niedrigen einstelligen Milliarden-Euro-Betrag, sagte Reiner. Von den 10.000 Ladepunkten sollen über 2.000 in den USA entstehen. Etwa genauso viele sollen laut Reiner in Europa aufgebaut werden. Der Rest entfalle demnach auf China und weitere wichtige Märkte.
„Die Ladeinfrastruktur hat noch Einiges an Potenzial“, sagte Reiner. „Wir werden mit unseren Schnellladesäulen garantiert nicht alles abdecken können.“ Diese seien eine Ergänzung zur gesamten Infrastruktur. Klar ist: Bei den weltweiten Ausbauzielen - alleine die Bundesregierung will eine Million öffentlich zugängliche Stecker bis 2030 - spielen die Pläne der Stuttgarter nur eine geringe Rolle.
Auch andere Autokonzerne arbeiten an der Ladeinfrastruktur. Der US-Elektroautokonzern Tesla betreibt nach eigenen Angaben bereits rund 40.000 Schnellladepunkte weltweit. Der VW-Konzern will bis 2025 mit Partnern gut 45.000 Hochleistungs-Ladepunkte einrichten. In Europa fährt Mercedes-Benz zweigleisig: Zusammen mit den Konkurrenten BMW, Ford, Hyundai, der Volkswagen Group mit Audi und Porsche sowie BlackRocks als Finanzinvestor betreibt Mercedes das Schnellladenetz Ionity mit über 1.900 Ladesäulen in 24 europäischen Ländern.
Verbrenner-Debatte: Paris ruft Deutschland zum Einlenken auf
Update vom 9. März, 10:05 Uhr: Deutschlands Blockade beim EU-Verbot für neue Verbrennerautos ab 2035 stößt in Frankreich auf Kritik. Wie der beigeordnete Minister für Verkehr, Clément Beaune, am Mittwoch in Paris dem Sender LCI sagte, habe er Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum Einlenken aufgerufen. „Wir müssen den Ehrgeiz bewahren, bis 2035 von Autos mit Verbrennungsmotoren wegzukommen. Andernfalls werden wir ökologisch und industriell weggefegt. Wir müssen das Elektroauto zu einem erschwinglichen, französischen und europäischen Produkt machen“, betonte Beaune. Wenn man nun Gegensignale sende, werde es nicht gelingen, ein für alle zugängliches Elektroauto zu schaffen, sagte Beaune.

Wissing hatte die verweigerte Zustimmung Deutschlands damit begründet, dass ein Vorschlag der EU-Kommission fehle, wie klimaneutrale synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) nach 2035 in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden könnten. Die EU-Abstimmung über das geplante Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 musste daraufhin am Freitag wegen der Nachforderungen Deutschlands verschoben werden. (dpa)
Update vom 8. März, 10:10 Uhr: Die Tarifbeschäftigten von Volkswagen bekommen für das vergangene Jahr eine höhere Bonuszahlung. In der Summe betrage die Prämie 3630 Euro, wie Betriebsratschefin Daniela Cavallo und Personalvorstand Gunnar Kilian am Mittwoch bekanntgaben. Mitglieder der Belegschaft im VW-Haustarif sollen nach den bereits im November überwiesenen 1730 Euro mit dem Mai-Gehalt weitere 1900 Euro erhalten.
Damit zeichnet sich wieder ein steigender Trend ab. Für das schwache Corona-Jahr 2020 hatte es 2700 Euro extra gegeben. Das war deutlich weniger als früher - für 2019 etwa hatten die prämienberechtigten Arbeitnehmer der westdeutschen Standorte noch 4950 Euro bekommen, für 2013 gar 7.200 Euro. 2021 lag die Erfolgsbeteiligung bei 3.000 Euro.
Der Tarifbonus orientiert sich im Kern an den Betriebsergebnissen der Hauptsparte VW Pkw und der Marke der leichten Nutzfahrzeuge (VWN). Es werden aber noch weitere Kriterien angelegt. Eine Sonderzahlung von 2000 Euro gab es im Januar außerdem für den Börsengang von Porsche, im Februar folgte die Inflationsausgleichsprämie von netto 2000 Euro. (dpa)
Autoindustrie wieder vorsichtig optimistisch - laut Umfrage
Update vom 7. März, 10:00 Uhr: Nach dem Ausbleiben des erwarteten Wirtschaftseinbruchs durch den Ukraine-Krieg zeigt sich die deutsche Automobilindustrie wieder vorsichtig optimistisch. Bei der regelmäßigen Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) haben Hersteller und Zulieferer das Stimmungstief hinter sich gelassen, das im vergangenen Herbst unter anderem auf der Furcht vor einem Gasnotstand gründete.

Für die kommenden zwölf Monate rechnen nur noch 12 statt vorher 50 Prozent mit einer negativen Entwicklung, wie die DIHK am Dienstag in Berlin berichtete. Weil sich gleichzeitig der Anteil der Optimisten auf 19 Prozent fast verdoppelte, liegen die Geschäftserwartungen nunmehr wieder im langjährigen leicht positiven Schnitt. Die Hersteller von Kfz-Teilen und Zubehör sehen die Lage sogar noch etwas positiver.
Weiterhin bleiben allerdings die Energie- und Rohstoffpreise das größte Geschäftsrisiko der wichtigen Industriebranche. Es folgen der Fachkräftemangel und die Arbeitskosten. Über die Nachfrage insbesondere aus dem Ausland machen sich die Unternehmen hingegen zunehmend weniger Sorgen. Und die stark gestiegenen Energiekosten geben die meisten Unternehmen (77 Prozent) zum Großteil an ihre Kunden weiter. (dpa)
Initiative Agora hält Zulassungszahlen von E-Autos für zu gering
Update vom 6. März, 10:10 Uhr: Der Interessenverband Agora Verkehrswende fordert bei der Umstellung auf Elektroautos in Deutschland mehr Tempo. „Die Bundesregierung hat viel aufzuholen, wenn das 15-Millionen-Ziel noch erreicht werden soll“, teilte Verbandschef Christian Hochfeld am Montag mit. „Bisher liegt der Absatz weit unter dem erforderlichen Soll.“ Agora-Berechnungen zufolge müssten bereits in diesem Jahr im Schnitt pro Tag etwa 5000 batterieelektrisch angetriebene Pkw (BEV) neu zugelassen werden, um den Bestand bis Ende des Jahrzehnts auf 15 Millionen Fahrzeuge zu erhöhen.
Im vergangenen Jahr lag der Tagesdurchschnitt bei den BEV-Neuzulassungen Agora zufolge bei lediglich rund 1290. Im Januar dieses Jahres waren es pro Tag sogar nur 585. Immerhin: Im Februar waren es Daten des Kraftfahrt-Bundesamts von Freitag zufolge wieder fast 1160 neue Elektro-Fahrzeuge pro Tag.
Hochfeld warnte die Bundesregierung davor, sich in der Frage der Flottengrenzwerte im EU-Rat zu enthalten oder das Vorhaben gar abzulehnen. „Die Zustimmung Deutschlands im EU-Rat ist entscheidend, um die Weiterentwicklung der CO2-Flottengrenzwerte abzuschließen und so die nötige Planungssicherheit für die Transformation der Automobilindustrie und den Ladeinfrastrukturausbau zu schaffen, betonte der Verbandsdirektor.
Eigentlich hatten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten bereits im Oktober darauf verständigt, dass in der EU ab 2035 nur noch Neuwagen verkauft werden dürfen, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Die ausstehende Abstimmung der EU-Staaten ist der allerletzte Schritt im Gesetzgebungsverfahren und eigentlich eine Formalie.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte jedoch bereits Anfang der Woche Widerstand gegen das Vorhaben angekündigt und damit gedroht, dass Deutschland nicht werde zustimmen können. Er begründete dies damit, dass die EU-Kommission bislang noch keinen Vorschlag dazu vorgelegt habe, wie nach 2035 auch Fahrzeuge zugelassen werden können, die ausschließlich mit klimaneutralen Kraftstoffen betankt werden. (dpa)
Tesla will im Norden Mexikos eine Autofabrik errichten, wie der Präsident ankündigte
Update vom 1. März, 10:10 Uhr: Der US-Elektroautobauer Tesla will im Norden von Mexiko ein neues Werk errichten. Das kündigte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador am Dienstag nach einem Videogespräch mit Tesla-Chef Elon Musk am Vortag an. Das Unternehmen werde bald die Details bekanntgeben. Als Standort ist Monterrey im Bundesstaat Nuevo León vorgesehen, wie López Obrador sagte.

Zuletzt waren in Mexiko Zweifel über einen Erfolg der Verhandlungen aufgekommen. López Obrador wollte ursprünglich, dass die Investition im Süden oder Zentrum des Landes getätigt wird, da im nördlichen Bundesstaat Nuevo León Wassermangel herrscht.
Mexiko ist ein wichtiger Standort für Autobauer unter anderem wegen der Nähe zu den USA, dem Hauptmarkt für die Hersteller. Fast alle großen Automobilkonzerne unterhalten Werke in dem nordamerikanischen Land, das seit 1994 mit den USA und Kanada über ein Freihandelsabkommen verbunden ist. Anfang Februar hatte BMW eine Investition in Höhe von 800 Millionen Euro in seinem Werk im zentralmexikanischen Bundesstaat San Potosí angekündigt. (dpa)
VW-China-Chef: Weiter „keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen“
Update vom 28. Februar, 10:20 Uhr: Der Volkswagen-Konzern will auch nach einem Besuch seines China-Vorstands Ralf Brandstätter in dem umstrittenen Werk in der Region Xinjiang an dem Standort festhalten. „Natürlich kennen wir die kritischen Berichte, wir nehmen das sehr ernst“, sagte der Manager zu Darstellungen, denen zufolge es in der Westprovinz eine systematische Unterdrückung der muslimischen Uiguren geben soll. „Aber wir haben keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in diesem Werk - das hat sich nach meinem Besuch nicht geändert.“
Brandstätter war Mitte Februar für zwei Tage in die Stadt Ürümqi gereist, um sich in der örtlichen Fabrik umzusehen. „Ich habe keine Widersprüche festgestellt“, meinte Volkswagens China-Chef. „Ich habe keinen Grund, an den Informationen und meinen Eindrücken zu zweifeln. Ungeachtet dessen schauen wir natürlich trotzdem weiter hin.“

Ein Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte hatte im vergangenen Jahr von schwerwiegenden Verstößen in der Gegend gesprochen. «Wir sind in der Tat tief besorgt über die Feststellung in diesem Bericht und haben ihn uns sehr genau angesehen», sagte der Leiter der Außenbeziehungen bei VW, Thomas Steg. „Wir haben die Situation niemals ignoriert oder auf die leichte Schulter genommen, sondern immer wieder deutlich gemacht, dass der Volkswagen-Konzern weder Zwangsarbeit noch andere Formen der Diskriminierung duldet.“
Auch laut manchen Nichtregierungsorganisationen soll es in Xinjiang unter anderem Umerziehungslager geben. Der VW-Betriebsrat in Wolfsburg unterstrich, ein formal gesehen fehlender direkter Durchgriff auf die Abläufe in dem Werk „entbindet den Konzern nicht davon, sich den Themen zu stellen und dazu aktiv zu positionieren“. (dpa)
Tesla beschäftig in Giga Berlin inzwischen mehr als 10.000 Mitarbeiter
Update vom 27. Februar, 16:45 Uhr: Der US-Elektroautobauer Tesla beschäftigt in seiner Fabrik in Grünheide inzwischen mehr als 10.000 Mitarbeiter. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Unternehmenskreisen. Pro Woche würden derzeit 4.000 Autos gebaut, schrieb das Unternehmen auf Twitter. Das sind rund 200.000 im Jahr.

Das Ziel der ersten Ausbauphase ist noch nicht erreicht: Tesla will in Grünheide mit 12.000 Mitarbeitern eine halbe Million Autos im Jahr produzieren. Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, dass das Hochfahren der Produktion Zeit brauche. Seit März 2022 stellt Tesla in seiner bisher einzigen europäischen Autofabrik E-Autos her. (dpa)
Mercedes-Benz kooperiert mit Google beim Navigationssystem
Update vom 23. Februar, 10:15 Uhr: Der Autobauer Mercedes-Benz hat für die Weiterentwicklung seines Navigationssystems eine Kooperation mit dem Internet-Riesen Google vereinbart. Mit der strategischen Partnerschaft sollen künftig Daten und Funktionen von Google Maps in das eigene Navigationssystem einfließen, teilte der Konzern am Mittwoch in Sunnyvale (Kalifornien) mit. Die Funktionen sollen in das eigene Betriebssystem (MB.OS) eingebettet werden.
Die geplante Autosoftware solle Mitte des Jahrzehnts mit der neuen Fahrzeug-Plattform MMA eingeführt werden. MB.OS werde vom Unternehmen selbst entwickelt, um die volle Kontrolle über die Kundenbeziehungen zu behalten sowie den Datenschutz zu gewährleisten, hieß es. Es habe Zugriff auf sämtliche Bereiche des Fahrzeugs: Infotainment (Unterhaltung und Information), Fahrzeug- und Komfortfunktionen, Fahren und Laden sowie automatisiertes Fahren. Die Verbindung erfolge über die Cloud. Das Betriebssystem entkoppele Hardware von Software und ermögliche damit schnellere Innovationszyklen und erhöhe die Flexibilität und Geschwindigkeit von Updates.

Das Unternehmen habe sich dazu entschieden, Architekt des eigenen Betriebssystems zu sein, sagte Vorstandschef Ola Källenius. Die interne Expertise und eine Auswahl von Partnern bieten laut Källenius ein Kundenerlebnis. So solle künftig etwa die App der Video-Plattform YouTube in den Autos verfügbar sein. Anwendungen der Videokonferenzdienste Webex und Zoom sollen ebenso integriert werden wie der Spieleanbieter Antstream. Zudem soll der wichtige chinesische Markt mit Inhalten des Online-Giganten Tencent bedient werden. Beim automatisierten Fahren arbeitet Mercedes schon länger mit dem US-Spezialisten Nvidia zusammen.
Bis Ende des Jahrzehnts sollen die Umsätze mit Software auf einen hohen einstelligen Milliarden-Euro-Betrag wachsen. Bereits im vergangenen Jahr hätten die software-basierten Umsätze über einer Milliarde Euro gelegen. 2025 soll mit den digitalen Diensten eine Milliarde Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur steckt Mercedes pro Jahr ein bis zwei Milliarden Euro in die Entwicklung. Mitte des Jahrzehnts sollen die Ausgaben für Software demnach 25 Prozent des Budgets für Forschung und Entwicklung ausmachen. (dpa)
Opel: Mitarbeiter von Mutterkonzern Stellantis in Deutschland erhalten Prämie von 2.000 Euro
Update vom 22. Februar, 14:30 Uhr: Die rund 13 000 Beschäftigten der Opel-Mutter Stellantis in Deutschland erhalten erneut eine Jahresprämie von 2.000 Euro. „Das ist das vierte Auszahlung in Folge für unsere Mitarbeiter und der höchste Betrag für ein Kalenderjahr. Die Gewinnbeteiligung ist mit dem Betriebsrat vereinbart und berücksichtigt die bei Opel gesetzten Ziele“, sagte Personalchef Ralph Wangemann am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Mit den Zahlungen werde die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im vergangenen Jahr anerkannt. Bereits 2021 hatte es für die Beschäftigten in Deutschland eine gleich hohe Prämie gegeben, die aber einen längeren Zeitraum berücksichtigte. Stellantis hat das vergangene Jahr mit einem Rekordumsatz von 179,6 Milliarden Euro und einem um 26 Prozent gesteigerten Gewinn von 16,8 Milliarden Euro abgeschlossen. Dabei wurden zwei Prozent weniger Autos verkauft als im Jahr zuvor.
Die globalen Mitarbeiter-Ausschüttungen hat Stellantis für 2022 um 200 Millionen auf 2 Milliarden Euro gesteigert. Darin enthalten sind Gewinnbeteiligungen und variable Boni. „Wenn es dem Unternehmen gut geht, geht es allen Mitarbeitenden gut“, erklärte dazu Konzernchef Carlos Tavares. Stellantis gab zudem am Mittwoch geplante Dividendenzahlungen von 4,2 Milliarden Euro sowie ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro bekannt. Diese Zahlungen kommen den Anteilseignern direkt oder indirekt zugute. (dpa)